Keine Wolke trübte den Himmel am vergangenen Samstag in Motten. Und doch trugen alle Anwesenden lange Kleidung und dicke Handschuhe, denn es ging dem Riesen-Bärenklau an den Kragen. Dieser breitet sich schon seit einigen Jahren an der Döllau aus. Deshalb hat die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Bad Kissingen in Kooperation mit dem Angelsportverein Rothemann einen Aktionstag organisiert, mit dem Ziel, die Problempflanze zu bekämpfen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Die Pflanze kann bis zu drei Meter groß werden und wird deshalb auch als Herkulesstaude bezeichnet. Sie breitet sich entlang von Gewässern aus und gefährdet dadurch die heimische Flora. Und nicht nur das: Die gesamte Pflanze kann bei Hautkontakt und anschließender Sonneneinstrahlung schwere Verbrennungen verursachen. Grund dafür ist, dass der Riesen-Bärenklau Stoffe enthält, die den UV-Schutz der Haut schädigen.
Mitte Mai ist die Pflanze noch relativ klein und deshalb gut mit dem Spaten zu bearbeiten. Dabei werden zuerst die Blätter knapp über dem Boden entfernt, um etwas Freiraum zu schaffen. Anschließend wird die Wurzel rundherum schräg abgestochen und ausgehebelt. Wenn der Vegetationskegel von der Wurzel getrennt ist, kann prinzipiell nichts mehr passieren.
Verletzungsgefahr steigt
Bei voller Wuchshöhe ist die Bearbeitung der Pflanze deutlich schwieriger. Durch ihre Größe steigt die Verletzungsgefahr. Auch kann der Riesen-Bärenklau an heißen Tagen Stoffe abgeben, die zu Atemnot führen können. Sobald Samenstände dabei sind, müssen diese abgetrennt und im Restmüll entsorgt werden. Sonst können sie an anderer Stelle auskeimen.
Geschäftsleiter der Gemeinde Motten, Marco Hillenbrand, dankte allen Aktiven für ihren Einsatz: „Ich denke die Ausbreitung ist noch in einem Stadium, in dem wir sie in den Griff bekommen können. Wenn wir weiter dranbleiben, können wir die Pflanze hier in Motten tatsächlich wieder loswerden.“
In der Gemeinde werden in den kommenden Wochen weiter die befallenen Uferflächen bearbeitet. In den nächsten Jahren müssen diese Flächen immer wieder auf neuen Bewuchs überprüft werden, da die Samen mehrere Jahre keimfähig bleiben. Der Aufwand wird aber von Jahr zu Jahr geringer. Betroffene können sich an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts wenden. red