Nachruf
Vater des Rückert- Preises
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Coburg

Oskar Ohler, Mitbegründer des Coburger Literaturkreises, Initiator der Coburger Literaturtage und des Coburger Rückert-Preises, ist tot. Er wurde 89 Jahre alt.

Wie es in einem Nachruf des Literaturkreises Coburg heißt, hat Ohler das Coburger Kulturleben geprägt wie nur wenige. Vor allem auf seine Initiative wurde im Herbst 1983 der Coburger Literaturkreis gegründet, zu dessen ersten Vorsitzenden er von den Gründungsmitgliedern gewählt wurde.

Der neue Verein sollte durch Autorenlesungen und andere Veranstaltungsformen die Beschäftigung mit der Literatur fördern. Das Konzept erwies sich als sehr erfolgreich. Im Lauf der Jahre kamen eine Vielzahl von Autorinnen und Autoren nach Coburg wie etwa Martin Walser, Lew Kopelew, Tankred Dorst, Friedrich Christian Delius oder Monika Maron.

1989 zog sich Oskar Ohler vom ersten Vorsitz zurück, blieb aber als zweiter Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender des Literaturkreises weiterhin stets auf der Suche nach neuen Projekten. So entstanden im Kontakt mit anderen Kulturträgern 2004 die Coburger Literaturtage mit dem Namen „Coburg liest!“. Alljährlich finden seitdem rund um den „Welttag des Buches“ am 23. April eine Reihe von Veranstaltungen statt, die die verschiedensten Formen von Literatur präsentieren.

Mit weiteren Initiativen wollte Oskar Ohler einen Beitrag zum besseren Verständnis der verschiedenen Kulturen leisten. So holte er gerne russische Autoren nach Coburg, und so entstand auf sein Drängen auch der Coburger Rückert-Preis. Er wird seit 2008 in Erinnerung an den Orientalisten und Sprachforscher Friedrich Rückert an Autorinnen und Autoren aus dem Nahen und Mittleren Osten verliehen.

Der Coburger Literaturkreis löste sich 2021 auf. Die ehemaligen Vereinsmitglieder treffen sich aber nach wie vor regelmäßig zu Diskussionen über aktuelle Themen aus dem Bereich der Literatur. Am 24. März ist Oskar Ohler nach langer Krankheit gestorben. red

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