Eine Stadtführung der besonderen Art führte die Senioren-Union der CSU Forchheim in den südlichen Teil der Forchheimer Innenstadt. Geleitet wurde die Führung durch den Stadtheimatpfleger Dieter George, der interessante Einblicke in die Geschichte, aber auch die jüngere Vergangenheit dieses Teiles von Forchheim gewährte.
Start der Führung war das Herder-Gymnasium. Mit Unterstützung durch den Schulleiter Bruno Kuntke erfuhren die Teilnehmer, dass bei Gründung im Jahr 1900 der Unterricht zunächst in den Räumen des Klosters stattfand. Sehr schnell bestand zusätzlicher Platzbedarf, der zunächst im Jahr 1901 zum Bau einer Turnhalle (der heutigen Mensa) führte. An deren Außenseite finden sich Wappensteine der abgerissenen Bastion. Im Jahr 1903 entstand das heute noch nahezu unveränderte Hauptgebäude. Ende der 50er Jahre wurde an der rechten Seite der „B-Bau“ erstellt, dessen Eingangsbereich bis heute ein eindrucksvolles Relief ziert.
Ausführlich wurde auch über das Nürnberger Tor berichtet, letzter noch verbliebener Teil des im 16. Jahrhundert begonnenen Festungsbaues, der Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde. Auf dem Weg dorthin erinnerte George auch an die (früher an der Ecke Nürnberger Straße/Schönbornstraße gelegene) Gaststätte Klostermeier, die heute ein Nachhilfezentrum beherbergt. Dort war Anfang der 50er Jahre eines der wenigen Fernsehgeräte, was viele Forchheimer im Sommer 1954 anzog, um das Fußball-WM-Endspiel zu verfolgen.
Auch über die Historie des alten Landratsamtsgebäudes an der Nürnberger Straße gab es interessante Details zu berichten. Zunächst als Wohnhaus geplant, wurde es später Fürstbischöfliches Amtshaus.
Abgerundet wurde diese außergewöhnliche Führung durch Erläuterungen über das Krawattenviertel, ehemals Wohnungen kroatischer Zuwanderer, die frühere Pulvermühle, auf der jetzt Gebäude des Landratsamtes stehen, sowie das ehemalige Wasserschloss, an deren Stelle zunächst die Stadtwerke waren und sich heute die Kfz-Zulassungsstelle befindet.
Bei der anschließenden Einkehr waren sich alle Teilnehmer einig, viel Neues und Interessantes aus dem umfassenden Wissen von George über die Geschichte der Stadt Forchheim erfahren zu haben. red