Lucie Cerveny ist wieder zurück. Nach sieben Jahren im hohen Norden, genauer in Buxtehude, tritt die Musikerin und Sängerin aus Emtmannsberg bei Bayreuth nun wieder in Forchheim auf. Diesmal allerdings nicht mit ihrem langjährigen Bühnenpartner Rainer Streng, mit dem sie vor einem begeisterten Publikum erotisch-literarische oder weihnachtliche Abende verbracht hat. Sondern mit der Geigerin Monika Romanovská aus Scheßlitz und dem neuen Programm „This is a women’ s world?“
Die Geschichte der Frauenbewegung spielt dabei eine Rolle: Dutzende Frauen marschieren durch London. In den Händen halten sie Pflastersteine, mit denen sie Schaufenster einwerfen. Auf den Lippen haben sie ein Kampflied Ethel Smyths, mit dem sie ihre Forderungen unterstreichen. Mit beiden Waffen wollen sie nur wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg mehr Rechte. Vor allem um das Wahlrecht geht es den „Suffragetten“. Erst werden sie für verrückt erklärt. Dann landen sie im Gefängnis. Schließlich geben die Männer doch nach. Die Episode zeigt: Im Kampf um die Gleichberechtigung spielen Musik und Gesang immer schon eine große Rolle. Musik mobilisiert, motiviert und schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.
An jenem Abend in der Gereons-Kapelle werden die Kampflieder der späteren Frauenbewegung um 1970 zu hören sein, die sich damit auseinandersetzten, dass die Arbeitsteilung ungerecht war, da Frauen schon damals den Großteil der heute sogenannte „Care“-Arbeit verrichteten. Weiterhin forderten sie sexuelle und körperliche Selbstbestimmung, in Form von legalen Schwangerschaftsabbrüchen.
Die Lieder werden präsentiert von einem Duo, das sich „Double Czech“ nennt, weil beide Frauen ursprünglich aus der Tschechischen Republik stammen. Cerveny aus Ostrau und Romanowská aus Prag. Sie kennen sich schon zwei Jahrzehnte aus der Bamberger Musikszene, haben die Zusammenarbeit aber erst vor fünf Jahren intensiviert. Es gibt an jenem Konzertabend auch Lieder und Songs aus späteren Jahrzehnten. Ihnen allen ist gemein, dass sie von Frauen stammen oder von Frauen handeln, die selbst etwas tun – und eben nicht darauf warten, dass ihnen andere helfen.
Der Termin: Freitag, 28. März, um 19 Uhr im Kulturraum St. Gereon.
Eintrittskarten gibt es im Büro der VHS des Landkreises Forchheim oder an der Abendkasse. Preise: 15 (ermäßigt) zwölf Euro. vhs-forchheim.de/p/kultur-kreativ/musik-498-C-HFO697. red