Verkehrsverbund
Nahverkehr Mainfranken will neue Mobilitäts-Maßstäbe setzen
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LKR Haßberge

Ein Verkehrsverbund, der alle Landkreise sowie die kreisfreien Städte der Region integriert und damit rund einer Million Menschen in Mainfranken die Nutzung des ÖPNV erleichtert: Seit 2025 ist das in Mainfranken Realität. Denn zum 1. Januar nahm der neu gegründete Nahverkehr Mainfranken (NVM) seine Arbeit auf. Zeit für eine erste Bilanz: Was hat sich in 100 Tagen NVM bewegt?

Die Zahlen: 17.163 Tickets wurden seit Start des NVM bislang über die Ticket-App verkauft – davon 8367 Mainfranken-Tickets. Der NVM ersetzt seit Jahresbeginn nicht nur den bisherigen Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken (VVM); durch die Integration der Stadt Schweinfurt sowie der Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge wurde das vormalige VVM-Gebiet (Stadt und Landkreis Würzburg sowie die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart) erheblich erweitert, heißt es in einer Pressemitteilung des NVM.

Gute Resonanz

Damit sei man einen ebenso notwendigen wie richtigen Schritt gegangen, betont Christopher Alm, Geschäftsführer der Nahverkehr Mainfranken GmbH: „Das sehen wir sowohl an der guten Resonanz seitens unserer Gesellschafter als auch an den ersten Rückmeldungen der Fahrgäste. Es herrschte ein großer Bedarf nach einer stärkeren regionalen Vernetzung, einer übersichtlicheren Tarifstruktur und einem möglichst niederschwelligen, insgesamt attraktiveren ÖPNV. Unter genau diesen Gesichtspunkten haben wir unser Angebot entwickelt. Das beginnt schon damit, dass Fahrgäste nun erstmals mit nur einem Fahrschein jedes Ziel innerhalb des Verbundraums per Bus, Bahn oder Straßenbahn erreichen können.“

Ein weiteres wichtiges Element des neuen NVM-Angebots ist die App NVM Tickets. In der Mobil-Anwendung wird Fahrgästen nach Eingabe von Start und Ziel sofort das jeweils passende Ticket inklusive aller relevanten Informationen angezeigt. Der gewünschte digitale Fahrschein lässt sich dann direkt in der App kaufen.

„Die App wurde vom Start weg wirklich sehr gut angenommen und wir konnten erste Kompatibilitätsprobleme dank des Kundenfeedbacks rasch lösen. Stand heute verzeichnen wir bereits über 22.753 Downloads und 17.163 digitale Ticketkäufe“, berichtet Prokuristin Juliana Chamberlain.

Während sich ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer früher häufig mit einer Vielzahl an regional unterschiedlichen Tarifen und Tarifmodellen konfrontiert sahen, schafft der NVM Abhilfe. Tarife und Preise seien jetzt für ganz Mainfranken transparent geregelt.

So gibt es die altbekannten Fahrscheine und Abos in Würzburg weiterhin – wenn auch teils unter neuen Namen. Eine Besonderheit: Der Landkreis Haßberge blieb – parallel zur NVM-Einbindung – Teil des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN). Sprich: Innerhalb des Landkreises gilt der VGN-Tarif; für Fahrten zwischen Landkreis und dem restlichen NVM-Verbundraum kommen dagegen die NVM-Tarife zur Anwendung.

Natürlich bleiben bei einem Verbundraumprojekt dieser Größenordnung Startschwierigkeiten nicht aus. Zur Einführung des NVM wurde deshalb eine zentrale Telefonhotline eingerichtet, die zwischen Montag und Freitag von 7.30 bis 19 Uhr und Samstag von 8 bis 18 Uhr unter 0931/ 36 886 886 erreichbar ist. Dort erhalten Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen zu Fahrplänen, Tickets und Tarifen.

Noch bis 30. September können Fahrgäste für günstige 9 Euro das Mainfranken-Ticket in der NVM-App erwerben – und damit einen ganzen Tag lang (bis 3 Uhr am Folgetag) beliebig viele Fahrten im Verbundgebiet absolvieren.

Ein Zukunftsprojekt: Das 365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende soll flächendeckend im NVM-Gebiet eingeführt werden. red

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