Die Rettungstrupps des Roten Kreuzes rücken während der Bergkirchweih oft aus.
Die Rettungstrupps des Roten Kreuzes rücken während der Bergkirchweih oft aus. // BRK Kreisverband
Erlangens Bergretter im Einsatz
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag

Medizin  Feiern und Abschalten: Das ist für viele die Bergkirchweih. Helfer des Roten Kreuzes geben ihr Bestes, damit alle wohlauf bleiben – und müssen dafür bestens organisiert sein.

 //  Erlangen

Täglich ist der Sanitätsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) auf der Erlanger Bergkirchweih im Einsatz. Während andere feiern, ist bei den Helfern voller Einsatz gefragt.

In einer Pressemitteilung erklärt der Kreisverband des BRK, wie der Sanitätsdienst auf der Kirchweih strukturiert ist: Notrufe erreichen das BRK von der Security, von Kellerwirten oder von der Polizei. Nachdem die Einsatzleitung den Notruf schriftlich aufgenommen hat, wird der Ort des Einsatzes genau lokalisiert und die nächstgelegene Sanitätswache alarmiert.

Insgesamt befinden sich drei Sanitätswachen auf dem Gelände der Bergkirchweih: die Wache West im Hof des Uni-Gästehauses in der Bergstraße, die Wache Mitte im Containerbau im Schützenweg und die Wache Ost am Bärengarten.

Gut ausgestattet zum Einsatzort

Dann rückt ein Rettungstrupp von in der Regel fünf bis sechs Helfern aus: Ausgestattet mit Notfallrucksack, Defibrillator und Krankentrage eilt er zum Einsatzort, um die Lage der Verletzten oder Erkrankten zu erfassen. Daraufhin entscheiden die Helfer über das weitere Vorgehen: Erstversorgung und Transport, entweder zur nächsten Wache oder zur Übergabe an den Rettungsdienst, falls der Patient sofort in eine Klinik gebracht werden muss.

Komplizierte Einsätze

Oftmals erschweren die Menschenmassen auf dem Berg das Vorgehen des Sanitätsdiensts. Auch die engen und steilen Wege verkomplizieren den Einsatz, der mit einem Fahrgestell oder mit einer Trage, manchmal aber auch mit dem Patienten auf den Schultern vonstatten geht. Während des Transports wird der Patient ständig überwacht. Konstant wird Funkkontakt mit der Einsatzleitung gehalten.

Auf der Wache behandeln die Einsatzkräfte die Patienten abhängig von ihrem Zustand und nach Schwere ihrer Verletzung. Je nach Lage steht ein Team aus einem Notarzt, Rettungssanitätern und Fachsanitätern bereit.

Die Wachen sind, wie auch Rettungswagen, mit kompletten Notfallausrüstungen ausgestattet: Vom EKG über Beatmungsgeräte und Absaugungen bis hin zu Medikamenten und Verbandsmaterial. An der Wache Mitte steht außerdem ein Krankenwagen bereit, mit dem Patienten direkt ins Krankenhaus gebracht werden können.

Ehrenamtlicher Einsatz

Die Sanitätsbereitschaften der Stadt und aus dem Landkreis besetzten den Bergdienst. Alle Helfer machen ihren Dienst ehrenamtlich. An einem Bergtag sind etwa zwischen 40 und 60 Helfer im Einsatz – mit bis zu 220 bis 440 Stunden. Das Spektrum der Helfer reicht von Notärzten und Ärzten bis zu Sanitätern.

Michael Meyer, der Kreisbereitschaftsleiter aus dem Organisationsteam, zieht Bilanz über die ersten beiden Tage auf der Bergkirchweih: Am ersten Tag sei es zu 14 Hilfeleistungen, 13 Leichtverletzten und fünf Mittelschwerverletzten gekommen. Am zweiten Tag seien es 19 Hilfeleistungen, 17 Leichtverletzte und neun Mittelschwerverletzte gewesen. 42 mal musste ein Rettungstrupp an den ersten beiden Tagen ausrücken. red

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