Bei der Veranstaltung im E-Werk (von links): Ronja Endres, Claudia Belzer, Gabriela Heinrich, Martina Stamm-Fibich und Felicitas Traub-Eichhorn.
Bei der Veranstaltung im E-Werk (von links): Ronja Endres, Claudia Belzer, Gabriela Heinrich, Martina Stamm-Fibich und Felicitas Traub-Eichhorn. // SPD-Unterbezirk Erlangen
Frauen und die Lust auf Politik samt Operncocktail
Signet des Fränkischen Tags von Christiane Brenner Fränkischer Tag

Der SPD-Unterbezirk Erlangen hatte im E-Werk eine frauenspezifische Veranstaltung unter dem Titel „Frauen und die Lust auf Politik“ organisiert. Hauptrednerinnen waren die Vorsitzende der Bayern-SPD,...

 //  Erlangen

Der SPD-Unterbezirk Erlangen hatte im E-Werk eine frauenspezifische Veranstaltung unter dem Titel „Frauen und die Lust auf Politik“ organisiert. Hauptrednerinnen waren die Vorsitzende der Bayern-SPD, Ronja Endres, und Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich, die für ihre Verdienste in der Partei gewürdigt wurde.

Viele Interessierte und Ehrengäste hatten sich in der voll besetzten Clubbühne eingefunden. Sie kamen wegen der politischen Reden zum Weltfrauentag und bekamen on top ein umfangreiches Kulturprogamm von der Pocket Opera Company aus Nürnberg präsentiert: Ein Operncocktail vom Feinsten als „Sax on the beach“, musikalisch zusammengerührt vom Dirigenten des Saxophonquartetts, Heinz Killer, in Szene gesetzt von einem imposanten Gesangsduo in Gestalt von Opernsängerin Gertrud Demmler-Schwab und Gesangspädagoge Robert Eller.

Nach der pointierten Begrüßung von Felicitas Traub-Eichhorn, stellvertretende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Erlangen, hörten die Anwesenden von der scheidenden Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich eine engagierte Rede zur Bedeutung und Notwendigkeit des Frauentags als kleinen Beitrag zur Frauensolidarität. Immer mehr interessierte Männer besuchen die jährlich im Nachgang des Weltfrauentags stattfindende Veranstaltung, stellte das Organisationsteam erfreut fest.

Gesellschaftlich gibt es aber in Sachen Gleichstellung noch einiges zu tun. Das zeigt der Rückgang des Frauenanteils im neuen Bundestag um 2,4 auf 32,4 Prozent, auch weil Parteien wie CSU und FDP nicht auf verbindliche, sondern freiwillige Frauenquote setzen, so Stamm-Fibich.

„Es sind aber auch frauenfeindliche Parteistrukturen, bedingt durch männliche Organisationsformen. Auch wenn sich in der Rolle der Väter schon einiges geändert hat, müssen Frauen härter arbeiten, um die gleichen Möglichkeiten wie Männer zu bekommen. Das gilt auch in der Kommunalpolitik, in der familiäre Verpflichtungen ebenso eher oft hinderlich sind. Damit Frauen insgesamt besser wahr- und ernstgenommen werden, sollten alle auf unterschiedlichen Ebenen vernetzt sein. So kann mehr Sachlichkeit, Kooperation, Effizienz und weniger bürokratischer Aufwand die ohnehin knappe Zeit zum Beispiel eines kommunalpolitischen Engagements positiv beeinflussen.“

Landesvorsitzende Ronja Endres nannte es in ihrem Statement für „Lust auf Politik“ besonders schwierig, wenn Parteien, die auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis achten, dann auch noch mit schlechten Wahlergebnissen abgestraft werden.

Aus ihren persönlichen Berufs- und Parteierfahrungen berichtete sie, wie der Umgang mit Frauen stattfindet: Als Frau von, als Mitarbeiterin, als Assistentin, aber nicht in der tatsächlichen Funktion. „Man muss Frauen eben auch zuerst in ihrer Rolle und in der Politik sehen und darf sie nicht im ersten Schritt immer aufs Frau sein reduzieren“, führte sie aus.

Im gleichen Atemzug meinte sie: „Loben wir die Männer, die es wirklich gut mit uns Frauen meinen und schauen wir, dass wir in Zukunft auch Frauen an hohen Stellen haben, die sagen können, mich hat ’ne Frau dahin gebracht, wo ich gerade bin. Und dann werden wir gemeinsam große Lust und Spaß entwickeln an dieser Politik“. red

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