Darsteller waren als Verletzte geschminkt.
Darsteller waren als Verletzte geschminkt. // BRK-Kreisverband
Jugendrotkreuz erstellte Drehbuch sowie ein Produktionshandbuch für die Großübung
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag

 //  Erlangen

An der großen Katastrophenschutzübung in Erlangen war auch das Jugendrotkreuz beteiligt. In der Innenstadt fand eine der größten Übungen dieser Art der letzten Jahre statt.

Unter dem Titel „Löwenzahn“ wurde ein spektakuläres Szenario geprobt: Ein Flugzeug stürzt in ein Bürogebäude, es gibt zahlreiche Verletzte, Gefahrstoffe treten aus, Gebäudeteile brennen, ein brennendes Wrack – und rund 800 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk, Rettungsdiensten und Katastrophenschutzorganisationen rücken aus.

Das Jugendrotkreuz war nach eigenen Angaben mittendrin – und nicht nur das: Es war von Anfang an tief in die Planung und Umsetzung eingebunden. Über 100 Darsteller, 100 Geschichten, lagen in der Verantwortung der Rotkreuzler.

Bereits seit Ende Oktober arbeiteten sie laut Pressemitteilung intensiv an der Übung mit. Ihr Schwerpunkt lag auf der Notfalldarstellung – also der realistischen Darstellung der „Verletzten“, mit denen die Einsatzkräfte im Szenario konfrontiert wurden.

Das bedeutete: Es wurde das Drehbuch sowie ein umfassendes Produktionshandbuch erstellt, welches mit den Vertretern der Behörden sowie Organisationen abgestimmt wurde. Das Rote Kreuz kümmerte sich um die Anmeldung, Betreuung und Nachbereitung von über 100 Darstellern. Für jede Person wurde eine individuelle Verletzungsgeschichte und Rolle entwickelt. Es wurden drei fiktive Firmen mit ausgearbeiteten Hintergrundgeschichten konzipiert, die in das Übungsgeschehen eingebunden waren.

Mit 15 professionellen Schminkkräften aus unterschiedlichen Hilfsorganisationen wurden dann realitätsnahe Verletzungen geschminkt. Und es wurden 100 Patiententaschen vorbereitet – mit detaillierten Verletzungsbildern, Anamnesefeldern und Einsatzhinweisen.

Das alles geschah ehrenamtlich. Mehrere Hundert Stunden wurden demnach in die Vorbereitung investiert, unzählige Treffen, Telefonate und Abstimmungen durchgeführt. Ein besonderes Anliegen war, die Notfalldarstellung inklusiv und vielfältig zu gestalten. Das bedeutete: Man musste im Vorfeld auf viele individuelle Anforderungen eingehen – und die Einsatzkräfte während der Übung ebenfalls.

Am Übungstag selbst war das Team bereits ab 5.30 Uhr vor Ort und blieb bis gegen 19.30 Uhr im Einsatz – 14 Stunden von Sonnenaufgang bis in den Abend. Während draußen Einsatzfahrzeuge anrückten, Drehleitern ausgefahren wurden und Blaulicht durch die Innenstadt flackerte, sorgte das Jugendrotkreuz hinter den Kulissen dafür, dass alles reibungslos lief.

Diese Übung war nicht nur ein fachlicher Höhepunkt – sie war auch ein sehr emotionaler Moment für die ehrenamtlichen Helfer. Denn das Jugendrotkreuz feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen. red

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