Gegenbesuch
Stadtarchiv gewährt Kollegen einen Einblick
Aus historischen Akten geht hervor, dass Hammermühlen in Lauf früher eine Einnahmequelle für die Herzogenauracher Spitalstiftung waren.
Aus historischen Akten geht hervor, dass Hammermühlen in Lauf früher eine Einnahmequelle für die Herzogenauracher Spitalstiftung waren. // Stadtarchiv Herzogenaurach
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Herzogenaurach

Eine dreiköpfige Delegation vom Stadtarchiv Lauf unter der Leitung von Ina Schönwald war zu Gast in Herzogenaurach. Bereits Ende des Vorjahres hatte der Herzogenauracher Kollege Christian Hoyer Lauf besucht, um das dortige Stadtarchiv kennenzulernen. Aufgrund der ähnlich gelagerten Aufgaben und Herausforderungen in den beiden mittelfränkischen Städten von vergleichbarer Größe bietet sich der fachliche, kollegiale Austausch hier geradezu an.

Daher nahmen die Archivkolleginnen und -kollegen die Einladung zum Gegenbesuch nun gerne an. Im Ende 2023 bezogenen Rathaus-Neubau hat das Herzogenauracher Stadtarchiv inzwischen reichlich Platz für seine Bestände gefunden. Für den Zuwachs an städtischen Akten und stadtgeschichtlich relevanten Dokumenten ist in Herzogenaurach auf Jahre hinaus räumlich bestens gesorgt. Neben den drei Magazinräumen gibt es außerdem einen eigenen kleinen Lesesaal für Gäste des Stadtarchivs sowie Büroräume für die Mitarbeiter.

Beklagten die Laufer gerade angesichts künftig anwachsender Archivbestände die Enge ihrer derzeitigen Räumlichkeiten, drückt der Schuh in Herzogenaurach momentan vor allem an anderer Stelle. Zu den bereits vielfältigen Archivtätigkeiten werden bald weitere hinzutreten. Für die neuen Räumlichkeiten empfiehlt sich etwa ein Notfallplan. Mit „Faust“ wird im Laufe des Jahres 2025 im Stadtarchiv Herzogenaurach erstmals eine Erschließungssoftware eingeführt, die in anderen Archiven längst zum Standard gehört. Auf Jahre hinaus wird man damit beschäftigt sein, die vorhandenen Bestände einzupflegen. Parallel dazu gilt es, häufig benutzte Bestände zu digitalisieren – ebenfalls ein personelles und finanzielles Mammutprojekt. Die digitale Welt hält zudem durch E-Akte und „digital borns“ Einzug in die Archive. Dafür und für die Langzeitarchivierung müssen Lösungen gefunden werden.

Für die Laufer Kollegen hatte Stadtarchivar Hoyer eine kleine Überraschung in Form einiger historischer Akten in petto. Diese reichen bis ins Jahr 1514 zurück und belegen, dass Conrad Reyter damals seine Herzogenauracher Spitalstiftung am Kirchenplatz (heutiges Stadtmuseumsgebäude) reich ausstattete, u.a. mit den Einnahmen von zwei Hammermühlen an der Pegnitz in Lauf. Die Erforschung dieses Aktenbestands steht derzeit noch aus. red

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