Innovationszentrum
Auch die Öffentlichkeit soll vom Lucas-Cranach-Campus profitieren
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Signet des Fränkischen Tags von Maria Löffler Fränkischer Tag
Kronach

„Makerspace“, „KI-Hub“ oder „Fab-Lab“ sind Begriffe, die zum Lucas-Cranach-Campus (LCC) gehören. Was sich dahinter verbirgt und wer davon profitiert, erläuterte Professor Tobias Bocklet anlässlich der Mitgliederversammlung des Innovationszentrums Region Kronach, kurz IZK.

Anlass für die digitale Versammlung waren nicht nur Neuwahlen und der Jahresabschlussbericht, sie bot auch Platz für Visionen. Und während es bei den Wahlen für Vorstand, Beirat und Kassenprüfer kaum unspektakulärer hätte zugehen können, war der Blick in die Zukunft schon wesentlich spannender. Er versteckte sich hinter dem Tagesordnungspunkt „Potenziale für die Region am Lucas-Cranach-Campus Kronach“. Gleich vier Professoren teilten ihr Wissen mit den Teilnehmern.

Interessant für die Öffentlichkeit: das Thema „Makerspace“, also die geplante Kreativwerkstatt. Tobias Bocklet möchte die Öffentlichkeit in den Campus bringen. Um sie zu begeistern, habe man sich schon einiges einfallen lassen. Zum Beispiel soll ein leistungsfähiger 3D-Drucker bereitstehen, für den es selbstverständlich Einführungsseminare geben werde.

Kreativwerkstatt

Aus- und Weiterbildung für Arbeitnehmer und Industrie oder Freizeitangebote, schon im ersten Quartal 2022 soll all das möglich sein. „In der Kreativwerkstatt stehen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung. Man kann mit Metall, Holz, Textilien oder Kunststoff arbeiten. Man kann Ideen mitbringen, sie mit anderen teilen. Es wird so vieles möglich sein“, versprach Bocklet. Unter anderem soll auch ein „Repair-Café“ aufgebaut werden. Alles könne – zumindest für drei Jahre – kostenfrei genutzt werden. Dabei wolle man auch regionale Firmen mit einbeziehen. „Aktuell werden Kurse aufgebaut.“

Künstliche Intelligenz

Ein weiterer Baustein ist das KI-Hub, also das Zentrum für künstliche Intelligenz. Diese soll nämlich in die Firmen transferiert werden. Dafür arbeite man an der praktischen Umsetzung und an der Weiterbildung.

„Innovation, Unternehmertum, Gestaltung, Teamfähigkeit, Kompetenzentwicklung ...“, alles vereine sich im Studiengang „Zukunfts-Design“. Professor Christian Zagel: „Dabei bilden sich gemischte Projektgruppen aus unterschiedlichen Semestern. Sie können entweder eigene Ideen verwirklichen oder auch regionale Projekte umsetzen durch Einspeisung von Praxispartnern aus Industrie, Politik oder sozialen Organisationen.“ Der Studiengang sei beliebt, so Zagel, „es gibt derzeit etwa 140 aktive Studenten, verteilt auf zwölf Semester“. Ausreichende Gesundheitsversorgung, gerade im ländlichen Raum, das soll der Studiengang „Innovatives Gesundheitsdesign“ abdecken. Professor Gerald Schmola meinte dazu, dass Versorgung ohne Technik heutzutage kaum noch möglich sei. „Dieser Studiengang ist in Deutschland einmalig. Er ist Keimzelle und Ideengeber im Gesundheitswesen.“

Auf einen projektzensierten Ansatz setze man im Studiengang „Autonomes Fahren“. Professor Georg Arbeiter erklärte die Herangehensweise: „Es gibt aktuell 21 Studierende in drei Teams. Sie lernen nicht nach Stundenplan, sondern nehmen an Seminaren und Impulsvorträgen teil. Wir setzen vor allem auf Teamarbeit.“ Derzeit laufe ein Projekt im Bereich 5G, wo autonom fahrende Einzel- oder Flottenfahrzeuge als öffentliche Verkehrsmittel im ländlichen Raum eingesetzt werden sollen.

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