Das Requiem feierte Pfarrer Hans Roppelt in Konzelebration mit Pfarrer Pater Florian, Kaplan Pawel Hardej, Pfarrer Michal Osak, Pater Benedykt und Pater Silvester.
Das Requiem feierte Pfarrer Hans Roppelt in Konzelebration mit Pfarrer Pater Florian, Kaplan Pawel Hardej, Pfarrer Michal Osak, Pater Benedykt und Pater Silvester. // Oswald Purucker
Der Bezirkstagspräsident Henry Schramm verneigt sich.
Der Bezirkstagspräsident Henry Schramm verneigt sich. // 
Ein Papst, der neue Maßstäbe gesetzt hat
Signet des Fränkischen Tags von Oswald Purucker Fränkischer Tag

Trauerfeier Der Seelsorgebereich Kulmbach hielt in Marienweiher ein Requiem für den verstorbenen Pontifex ab. Die Nachrufe sind sehr persönlich.

 //  Marienweiher

So wie in Rom zurzeit täglich in einer der fünf großen Basiliken ein Requiem für Papst Franziskus abgehalten wird, so tat dies auch der Seelsorgebereich Kulmbach. Die päpstliche Basilika in Marienweiher, so Landrat Klaus-Peter Söllner, sei als der passender Ort gewählt, des Lebenswerks von Papst Franziskus zu gedenken.

In Konzelebration mit dem leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs, Hans Roppelt, gestalteten Pfarrer Pater Florian, Kaplan Pawel Hardej, Pfarrer Michal Osak, Pater Benedykt und Pater Silvester das Requiem. Pfarrer Hans Roppelt erinnerte in seiner Predigt an die ersten Worte von Papst Franziskus, die er nach seiner Wahl an die Gläubigen gerichtet hatte: „Buona sera!“ Zwei einfache Grußwort, kein großes Jubeln. Hier, so Roppelt, habe er zum ersten Mal aufgehorcht. „Ein Papst, der so einfach und menschlich spricht, der Menschlichkeit zeigt und die Liebe zu den Menschen.“

Der Blick auf die Armen

Auch die Entscheidung, den Namen Franziskus anzunehmen, den zuvor noch nie ein Papst gewählt hatte, habe ein neues Programm, einen neuen Stil erkennen lassen, so der Redner weiter. „Er ließ sich vom Geist des heiligen Franz von Assisi inspirieren.“ Sein Blick sei von Beginn an auf die Armen, Flüchtlinge, Vertriebene und behinderten Menschen gefallen.

Sein Credo war keine pompöse Kirche. Einfach sollte sie sein, ohne Pomp, eine Kirche, die dient, die an die Ränder der Gesellschaft geht und sich auch einmal die Schuhe schmutzig macht. Viel habe er in seinem Pontifikat angestoßen, was nicht so leicht ignoriert werden könne.

Während Niklas Stadelmann an der Orgel die Gesänge begleitete, sorgte Evi Karl mit dem „Ave Maria“ zur Gabenbereitung und dem „Pie Jesu“, passend zum Requiem, für eine besondere Stimmung in der Basilika.

Kompass für die Gesellschaft

Nach der Kommunion erinnerte sich Bezirkstagspräsident Henry Schramm in einem sehr persönlich gehaltenen Nachruf an Papst Franziskus: „Seine, unsere Kirche ist für alle da.“ Sie diene als Kompass für die Gesellschaft und strahle Hoffnung aus für alle. Seine Herkunft aus dem globalen Süden, seine Bescheidenheit, seine Nähe zu den Armen und die Liebe zur Schöpfung, die in der Enzyklika „Laudato si“ ihren Höhepunkt gefunden habe, blieben unvergessen.

Landrat Klaus Peter Söllner sah besonders die Hinwendung zu den Schwächeren in der Gesellschaft, die Öffnung der katholischen Kirche und die Kooperation mit den anderen christlichen Kirchen als herausragende Leistung des verstorbenen Papstes. Er habe Zeichen gesetzt und Bescheidenheit an den Tag gelegt.

Der evangelische Dekan Friedrich Hohenberger beschrieb Franziskus als einen wunderbaren Menschen. In Freundschaft mit ihm verbundene Theologen in Buenos Aires hätten ihm zu Beginn seiner Amtszeit erzählt, dass er in Argentinien stets den Dialog mit den anderen Kirchen gesucht habe. Er habe evangelische Dozenten eingeladen, im Priesterseminar über die Reformation zu lehren, und wenn es um das Judentum gegangen sei, habe er einen Rabbi gerufen. Immer wieder habe Papst Franziskus die Ökumene gefördert. Als einen Menschen der Begegnung bezeichnete Hohenberger ihn, und was er besonders schön gefunden habe an diesem Papst: „Er lachte.“

Den Abschluss der Nachrufe sprach die Vorsitzende des Seelsorgebereichs, Brigitte Wolpert. Sie schätzte an Papst Franziskus, dass er Barmherzigkeit nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt habe. Seine Liebe zu Gott und den Menschen sei stets deutlich geworden, wenn er tröstende Worte gesprochen habe. Ganz neue Maßstäbe setzte er demnach mit seinem ökologischen Umdenken, seinem Einsatz für ein gesundes Klima und gegen Umweltzerstörung. Befreit von allen Schmerzen der vergangenen Monate wünschte sie Papst Franziskus, bei Gott nun eine gute Heimat gefunden zu haben.

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