Im Landkreis seien im vergangenen Jahr 241 Wohnungen neu gebaut worden, davon 115 in Ein- und Zweifamilienhäusern, teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt in einer Pressemeldung mit. Die veranschlagten Bauwerkskosten der neuen Gebäude lägen bei rund 52,7 Millionen Euro.

Die Gewerkschaft fordert nun eine deutliche Neubau-Offensive, um bezahlbaren Wohnraum und Sozialwohnungen zu schaffen. Uwe Behrendt, Vorsitzender der IG Bau Oberfranken, unterstreicht die Notwendigkeit von Veränderungen im Bauwesen: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird.“ Studien des staatlichen Bauforschungsinstituts Arge hätten ergeben, dass die reinen Baukosten durch vereinfachte Bauweisen um ein Viertel bis ein Drittel gesenkt werden könnten. Ein zentraler Vorschlag sei der „Gebäude-Typ E“, der für einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen stehe. Dazu könnten beispielsweise geringere Wand- und Deckenstärken sowie der Verzicht auf kostspielige Tiefgaragenplätze beitragen. „Weniger High-End-Produkte bei Haustechnik und Einrichtung machen das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, erklärte Behrendt.

Die IG Bau spricht sich zudem für eine Entbürokratisierung aus. Um die Neubauzahlen zu steigern, müssten überzogene Standards und kostentreibende Normen zurückgefahren werden. Auch der Verzicht auf dreifach verglaste Fenster könne Kosten senken, ohne die Bauqualität wesentlich zu beeinträchtigen. red