Sie können darüber abstimmen, wer die Bamberger Bürgernadel Alltagsheld erhalten soll. Nominiert sind auch die Organisatoren des Toy Runs Bamberg: Biker sammeln für die Kinder- und Jugendhospizarbeit.
Rund 1500 Biker, die in einem Korso durch Bamberg fahren, das bietet nicht nur ein eindrucksvolles Bild. Es dient vor allem einer guten Sache. Denn durch den sogenannten Toy Run Bamberg wird seit zwei Jahren Spendengeld für die stationäre und ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit in der Domstadt gesammelt.
Das sind die Organisatoren des Toy Runs Bamberg
Den Bamberger Toy Run ins Leben gerufen haben die Strullendorferin Lisa Adamczyk und der Bischberger Markus Kröner. „Die Idee hinter dem Toy Run stammt aus der Biker-Szene aus den USA“, erklärt Kröner. Wie bereits der Name erahnen lässt, geht es bei dieser Veranstaltung darum, „Waisenkinder oder auch Kinder, die aus Familien stammen, die nicht so viel Geld haben, mit Spielsachen und dergleichen zu versorgen“, sagt der 49-Jährige.
Dieses Konzept hat auch die Biker-Szene in Deutschland übernommen. Kröner und Adamczyk kannten es beispielsweise bereits aus Erlangen. Der Motorradkorso durch die Innenstadt soll nicht nur „Aufmerksamkeit für die gute Sache generieren, sondern auch zum Spenden anregen“, sagt Kröner.
Toy Run Bamberg sammelt für stationäre und ambulante Kinderhospizarbeit
Als dann mit dem Bau des Bamberger Kinder- und Jugendhospizes Sternenzelt begonnen wurde, hatten sie die Idee, auch in der Domstadt einen Toy Run auf die Beine zu stellen. „Man muss sich das mal vorstellen, eine Einrichtung wie das Kinderhospiz ist für seinen laufenden Betrieb auf Spendengelder angewiesen. Das muss man doch einfach unterstützen“, sagt Kröner.
Mit ihrer Idee traten sie an den Hospizverein Bamberg heran. „Durch meine Arbeit als medizinische Fachangestellte bekomme ich viel mit, wie wichtig die Hospizarbeit ist, besonders wenn es dabei um Kinder und Jugendliche geht“, erklärt Adamczyk ihre Beweggründe.
Daher kommt Spendengeld gleich zwei Einrichtungen zugute: dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst im Hospizverein Bamberg und dem stationäre Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt.
Der Hospizverein hat Kröner und Adamczyk bei der Umsetzung „freie Hand gelassen“. „Sie haben uns Blindlinks vertraut. Diese großartige Unterstützung schätzen wir wirklich sehr“, betont die 37-Jährige.
Doch auch „die Technikabteilung der Sozialstiftung Bamberg“ hilft am eigentlichen Event-Tag mit sowie verschiedene Bands, die beim Streckenendpunkt umsonst auftreten. Und natürlich die Bamberger Motorradfreunde. „Ohne die würde es gar keine After-Toy-Run-Party geben“, sagt Kröner lachend und betont: „Ohne die Biker-Gemeinschaft wäre unsere Idee nichts wert.“
Dass sich mithilfe der Biker-Community viel erreichen lässt, das wussten Kröner und Adamczyk aus eigener Erfahrung. „Doch dass es so groß wird, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet“, sagt die 37-Jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Hohe Spendensumme beim Toy Run Bamberg
Gleich beim zweiten Toy Run Bamberg kamen über 90.000 Euro an Spendengeld zusammen. „Da haben mir echt die Worte gefehlt. Ich wusste gar nicht, was ich sagen soll“, sagt Kröner, während seiner Organisationspartnerin zustimmend nickt. Beide waren „von dem Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes überfahren“.
„Von der Spendensumme her war das einer der größten Toy Runs in Deutschland“, sagt Adamczyk mit Stolz in der Stimme. Und Stolz dürfen die beiden auch sein. Denn um diesen Event-Tag auf die Beine zu stellen, werkeln die beiden im Hintergrund fast ein Jahr lang herum. „Einen Monat nehmen wir uns immer Pause, doch dann geht es direkt wieder los“, sagt Kröner.
Der Termin für nächstes Jahr steht auch schon. „Der Toy Run findet immer am ersten Samstag im Juli 2025 statt“, sagt der 49-Jährige.
Toy Run Bamberg: hoher Organisationsaufwand
Dafür müssen unter anderem der Sammelpunkt festgelegt, der Streckenplan vorbereitet, diverse Versicherungsfragen geklärt, Anträge bei den Behörden eingereicht und der Tagesablauf geplant werden. „Und natürlich müssen wir Merchandise-Artikel organisieren und durch Öffentlichkeitsarbeit kräftig die Werbetrommel rühren“, so Adamczyk.
Das alles stemmen Adamczyk und Kröner neben ihrem eigentlichen Beruf. Es ist zwar viel Arbeit, doch „wir beide haben großen Spaß daran“, so Körner. Seine Hauptmotivation ist: „Ich habe ein gesundes Kind. Wenn ich dann durch so einen Beitrag anderen, denen das nicht vergönnt war, helfen kann und daran auch noch Spaß habe, dann setzt man sich gern ein.“ Und Adamczyk fügt hinzu: „Die großartigen Spendensummen zeigen uns ja deutlich, dass es sich gelohnt hat. Und das ist die schönste Belohnung überhaupt.“
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