"Annafest"
Ein skurriler Heiliger besucht das Annafest und segnet den Blümleinskeller. Kulmbachs Bierschoff bringt Kult und Kuriosität nach Forchheim.
Wer öfters mal über das Forchheimer Annafest schlendert, wird sich sicherlich schon das ein oder andere Mal gedacht haben: „Was sind das denn für Gestalten?“ Schließlich kommen bei den Annafest-Besuchern gerne mal verrücktere Outfits und Kostüme zum Vorschein. Wer aber an diesem Montag übers Annafest geschlendert ist, wird wohl eine ganz besondere Figur erspäht haben.
Konkret handelt es sich hierbei um den inzwischen fast legendären „Bierschoff“ aus Kulmbach. Quasi als Schutzpatron und Heiliger der oberfränkischen Bierliebhaber tummelt er durch die Region und weiht dabei so gut wie alles, was irgendwie mit Bier zu tun hat. Volksfeste, Kirchweihen und sogar schon ganze Brauereien. Und heuer auch auf dem Annafest. Hier weihte er nämlich in voller offizieller Montur den Blümleinskeller.
Bierschoff Annafest
Weihung am Blümleinskeller
Wie so viele exotische Veranstaltungen, die in Forchheim mit Bier zu tun haben, wurde auch diese von Braumeister David Hertl ins Leben gerufen. Er selbst ist schon länger ein Bekannter des Bierschoffs und beliefert heuer den Blümleinskeller mit seinem Bier. „Der Bierschoff wollte unbedingt zu uns aufs Annafest und da haben wir ihn natürlich eingeladen, hier den Blümleinskeller zu segnen“, erzählt Hertl schon vor dem Eintreffen seiner Heiligkeit.
Und wenn es um die Weihung selbst geht, macht der Bierschoff keine halben Sachen. In voller Bischofsmontur gekleidet, mit zwei Jüngern, oder eher „Aprosteln“ im Gepäck geht es an die Weihung des Kellers und der Bierfässer. Der extra mitgebrachte Weihrauch gibt dem Bierschoff schließlich einen fast schon seriös wirkenden Touch. Wären da nicht die gelegentlichen Biersprüche und Wortspiele.
Wer ist der Bierschoff?
Der aus Kulmbach stammende Bierschoff, mit bürgerlichem Namen Tobias G., hat mit rund 10.000 größtenteils fränkischen Bierfans, die ihm auf Instagram folgen, schon einen gewissen Kultstatus erreicht. Und auch am Annafest ist er jetzt wohl bekannter als vorher. Denn selbst an einem eigentlich ruhigen Annafest-Montag brachte der Aufritt des Bierschoffs einige Schaulustige an Forchheims ruhigsten Keller.
Wie er zu dem „Job“ gekommen ist? Er selbst nennt es eine Berufung. „Ich wurde vom Hopfen, Weizen und Wasser dazu berufen, der Bierschoff zu werden“, sagt er bei der Weihung des Blümleinskellers. Im Bier-Glaube seien die drei Zutaten des Reinheitsgebots wohl der Ersatz für Vater, Sohn und Heiligen Geist.
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