Seit 65 Jahren sind Arthur und Marga Oeser verheiratet. Sie blicken mit Stolz auf diese lange Zeit zurück.
„Des kann net gut tun“, so kommentierten „die Alten“ damals das Vorhaben des Kraisdorfers Arthur Oeser, der im zarten Alter von 20 Jahren seine damals 19-jährige Freundin Marga Gloß aus Junkersdorf ehelichen wollte. Nun, es hat bis heute „gut getan“, 65 Jahre.
Am Donnerstag feierten sie das Fest der eisernen Hochzeit. Und beide sind stolz darauf, dass „die Alten“ damals Unrecht hatten.
„Die Alten hatten Unrecht“
In die Schar der Gratulanten reihten sich am Donnerstag Stellvertretende Landrätin Birgit Bayer, die namens des Landkreises Haßberge gratulierte, und Bürgermeister Markus Oppelt ein, der die Glückwünsche der Gemeinde Pfarrweisach übermittelte.
Wie damals üblich, gab sich das Jubelpaar am 8. August 1959 vor dem Junkersdorfer Bürgermeister Eduard Och das Ja-Wort und gleich anschließend in der Dorfkirche vor Pfarrer Drews. Das junge Ehepaar wohnte zunächst zwei Jahre in Junkersdorf, zog dann nach Kraisdorf, wo es zehn Jahre im Gemeindehaus wohnte, ehe die beiden sich in Junkersdorf ein Haus bauten und bis heute darin wohnen. Aus ihrer Ehe gingen vier Kinder – drei Jungen und ein Mädchen – hervor, die den Familienkreis auf acht Enkel und sieben Urenkel erhöhten. Und der achte Urenkel ist unterwegs, wie beide stolz verkündeten.
Arthur Oeser lernte nach der Schule den Beruf des Maschinenschlossers. Knapp 40 Jahre – von 1954 bis 1993 – arbeitete er „beim Kufi“ in Ebern, danach betreute er den Wertstoffhof in Pfarrweisach 19 Jahre lang. Er war leidenschaftlicher Fußballspieler, ein echter „Flügelflitzer“, dessen Herz 44 Jahre lang für den TSV Pfarrwei-sach schlug. Von der Jugendmannschaft bis zu den Alten Herren spielte er auf fast allen Positionen. Seine Frau Marga arbeitete nach der Schulzeit für ein Jahr in Coburg im Haushalt einer Klinik, ehe sie in verschiedenen Betrieben vor und nach der Heirat arbeitete, so in der Striwa in Baunach, beim ehemaligen Elektrogeschäft Schneiderwind in Junkersdorf oder auch „beim Kufi“ in Ebern und bei Koinor in Maroldsweisach.
Haben sie ein besonderes Rezept für so eine lange Ehe? Nach beider Achselzucken sagt Arthur: „Gestritten haben wir wie jedes Paar“ – „meistens um Kleinigkeiten“, setzt Marga nach, „aber danach war auch wieder Schluss.“ Und sie sind dankbar, dass sie immer noch „relativ gesund geblieben sind“, wie es der Jubelbräutigam formuliert.