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Wechsel in der Chefetage
Puma macht Ex-Adidas-Manager zum neuen Unternehmenschef
Die Puma Konzernzentrale im Puma Way in Herzogenaurach. Hier wird Arthur Hoeld wird als Juli 2025 Arne Freundt als CEO von Puma ablösen.
Die Puma Konzernzentrale im Puma Way in Herzogenaurach. Hier wird Arthur Hoeld wird als Juli 2025 Arne Freundt als CEO von Puma ablösen. // Stephan Großmann
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Herzogenaurach – Arne Freundt und der Sportartikelhersteller Puma gehen getrennte Wege. Das Unternehmen aus Herzogenaurach hat einen neuen CEO angekündigt. Der neue Puma-Chef kommt von der Konkurrenz Adidas.
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Der Sportartikelhersteller Puma hat eine entscheidende Veränderung angekündigt. An der Spitze des Unternehmens in Herzogenaurach wird künftig nicht mehr Arne Freundt als Chef stehen. Am Donnerstagnachmittag hat die Firma offiziell bekannt gegeben, dass Arthur Höld ab dem 1. Juli 2025 zum neuen zum Vorsitzenden des Konzernvorstands ernannt wird.

Ein überraschender Schritt. Denn das Unternehmen hatte erst Ende März seine Jahresbilanz für 2024 vorgestellt. Neben der Vorstellung von Wachstum und Stellenabbau kein Wort über den bevorstehenden Wechsel an der Führungsspitze.

Ab Juli wird Arthur Höld der neue Chef der Sportartikelherstellers Puma sein.
Ab Juli wird Arthur Höld der neue Chef der Sportartikelherstellers Puma sein. // Foto: Puma

CEO-Wechsel: Unterschiedliche Auffassungen über strategische Ausrichtung

Der Wechsel sei einvernehmlich, wie Puma in einer Pressemitteilung von Donnerstag schreibt. Arne Freundt, CEO von Puma, und der Aufsichtsrat hätten sich gemeinsam darauf verständigt, dass dieser als Vorstandsvorsitzender zum 11. April 2025 zurücktreten und das Unternehmen nach 14 Jahren in verschiedenen Führungspositionen verlassen wird. Der Grund: unterschiedliche Auffassungen über die Umsetzung der Strategie.

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wird vom 12. April bis zum Ende Juni wird der Vorstand während einer Übergangsphase aus Maria Valdes (Chief Product Officer), Markus Neubrand (Chief Financial Officer) und Matthias Bäumer (Chief Commercial Officer) bestehen.

 

Puma Arne Freundt
„Wir können nicht zufrieden sein“: CEO Arne Freundt kommentiert den Einbruch der Puma-Aktie. // Anna-Lena Reif

Arthur Höld: Ehemaliger Manager bei Adidas

Arthur Höld (55) wechselt damit die Büros in Herzogenaurach, von Adidas zu Puma. Bei Adidas war Höld bis Oktober 2024 als Vorstandsmitglied für den weltweiten Vertrieb verantwortlich. Der ehemalige Handballspieler und Leichtathlet, kam 1998 zu Adidas und hatte verschiedene Führungspositionen innerhalb des Sportunternehmens inne, unter anderem in den Bereichen Marketing, Markenstrategie und dem Management der Regionen Europa, Naher Osten und Afrika. Für die „Originals"-Sparte von Adidas habe Höld durch eine Transformation einen Umsatz von mehr als 7 Milliarden Euro erzielt.

Héloïse Temple-Boyer, Vorsitzende des Aufsichtsrates von Puma, begrüßte Hölds Wechsel. Sie freue sich, einen ausgewiesenen Experten der Sportbranche mit 26 Jahren Erfahrung zum neuen CEO von PUMA zu ernennen.

Weitere Wechsel in der Führungsriege

Außerdem kündigte Puma weitere Wechsel in der oberen Führungsriege an. Matthias Bäumer (59) wird als Chief Commercial Officer die Vertriebsgesellschaften des Unternehmens leiten. Bäumer ist seit 2007 bei Puma und arbeitete zuletzt als Vice President am Global Business Unit Teamsport. Puma kündigte an, seinen Nachfolger in Kürze bekannt zu geben.

Jahresbilanz 2024: Schlechte Nachrichten für Puma

Zuletzt waren die Umsätze des Unternehmens im Jahr 2024 um 4,4 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro gestiegen. Dazu verzeichnet Puma ein Wachstum in allen Märkten, Produktbereichen und Vertriebskanälen, wie der Fränkische Tag berichtete. Auch die Wahrnehmung der Marke hätte sich bei den Konsumenten verbessert. Trotzdem kein Grund zur Freude bei Puma. Denn das verzeichnete Wachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück. Der Ausblick auf das laufende Jahr scheint für die Marke nicht positiv.

Für 2025 geht Puma von einem (das Ergebnis vor Zinsen und Steuern) zwischen 520 und 600 Millionen Euro aus. Im Vorjahr waren es 622 Millionen Euro. Dazu kommen Ausgaben von rund 75 Millionen für das Effizienzprogramm, das Puma schon im Januar angekündigt hatte. 

Diese Entwicklungen haben bei dem Sportartikelhersteller zu der Entscheidung geführt, 500 seiner 21.000 Stellen weltweit zu streichen, 150 davon im Headquarter in Herzogenaurach, wo derzeit rund 1700 Menschen arbeiten. Arne Freund äußerte auf der Pressekonferenz über die Jahresbilanz, dass aufgrund der angespannten Weltlage keine bessere Prognose für 2025 für das Unternehmen zu erwarten sei.




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