An einem einzigen Abend eine Reise in den geheimnisvollen Dschungel, in die Tiefen des Meeres und ins ferne Japan erleben. Das klingt unmöglich, doch das Jugendorchester Kronach bewies, dass es mit Hilfe von Musik zu schaffen ist.
Das Jahreskonzert des Jugendorchesters stand dieses Jahr unter dem Motto „Sounds of Nature“. An diesem Abend erklangen im Kreiskulturraum deshalb sowohl bekannte Melodien aus der Filmmusik als auch Originalwerke fürs Blasorchester, die die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Natur nahmen.
Die Idee für das Motto entstand auf der Konzertreise des Orchesters im letzten Jahr, als die wilden Küsten Schottlands die Musikanten inspirierten.
Den Anfang der musikalischen Reise machte das Kidsorchester Kronach mit Musik von Phil Collins und der „Fun Polka“. Für den stimmungsvollen Auftakt ernteten das Orchester und ihr Dirigent Michael Lieb lauten Applaus und Jubelrufe.
Anschließend betrat das Jugendorchester die Bühne. Unter der Leitung ihres Dirigenten Kilian Piontek begeisterten insgesamt 41 Mitglieder des Orchesters die Zuhörerschaft. Hier darf sich jeder engagieren. So war der jüngste Musikant am letzten Samstag elf Jahre alt, der älteste Anfang 70.
„Das Orchester ist für die Jungen und die Junggebliebenen“, sagte Dirigent Kilian Piontek schmunzelnd. „Angefangen zu proben haben wir schon letzten Herbst“, erzählte der Dirigent. „Wir proben jeden Montag zweieinhalb Stunden, oft ist es aber schwer, einen Termin zu finden, der für alle passt.“
Schon nach dem ersten Lied, dem Stück „Neue Welt“ von Alexander Pfluger, wird klar: Die langwierigen Proben haben sich gelohnt. Des Weiteren bekam das große Publikum, das an diesem Abend bis auf wenige Reihen den Kreiskulturraum vollständig ausfüllte, das Stück „Arcus“ von Thiemo Kroos und Musik aus dem Filmklassiker „Jurassic Park“ zu hören. Dabei wechselten sich träumerische Passagen und triumphierende Klänge ab. Besonders begeisterte die Musik aus „Jurassic Park“. Sobald man die Augen schloss, fühlte es sich tatsächlich so an, als würde der T-Rex durch die Zuschauerreihen schleichen.
Anspruchsvolle Stücke
„Es fühlt sich schön an, vor so vielen Leuten zu spielen. Mein Lieblingsstück spielen wir nach der Pause, die Musik von „Pirates of the Caribbean“, sagte Johann Beierlorzer. Er ist mit elf Jahren der jüngste Musikant im Orchester und spielt das Tenorhorn. Im Orchester will er auf jeden Fall weiter aktiv bleiben. Auch die siebzehnjährige Johanna Dietrich spielte am vergangenen Samstag mit: „Es sind aufregende, aber auch anspruchsvolle Stücke. Wenn man es geschafft hat, vor so vielen Leuten zu spielen, fühlt es sich richtig gut an.“
Nach der Pause ging es weiter mit japanischer Tanzmusik und Stücken aus „Pirates of the Caribbean“ und dem Dschungelbuch. Spätestens bei der bekannten Musik aus dem Piratenfilm wollte man sich geradezu ins Abenteuer stürzen. Zwischen den Stücken sorgten verschiedene Mitglieder des Orchesters mit ein paar Worten für die passende Einstimmung.
Am Ende des Konzerts hielt es niemanden mehr auf den Sitzen: Laute Zugabe-Rufe füllten den Saal und die Zuhörer standen auf, um zu klatschen. Strahlend lauschten die Musikanten ihrem wohlverdienten Applaus und vergaben nach zwei Zugaben Geschenke an ihre Dirigenten und den Vorsitzenden des Orchesters, Günter Soja. „Ich bin echt stolz auf uns, dass wir das geschafft haben“, sagte Dirigent Kilian Piontek strahlend zum Abschluss.
Wer nun neugierig geworden ist, kann der Musik des Jugendorchesters auf dem Patenweinfest im Stadtgraben vom 11. bis 13. Juli lauschen.
