Dazu schildert Igal Avidan positive Geschichten von jüdischen und arabischen Israelis, die im Alltag zusammenleben. Es ist ein Buch, das Mut macht, weil es behauptet: Ein Miteinander dieser beiden Gruppen ist möglich. Schwer zu glauben, wenn man aktuell in den Nahen Osten schaut. „Wo Unmenschlichkeit herrscht, versuche Mensch zu sein“, war eine seiner Aussagen. Zur Lösung des aktuellen Konfliktes meint er: „Die Lösung des Konflikts kann nur politisch sein.“
In Israel und Deutschland studiert
Der Autor wurde 1962 in Israel geboren, hat dort Englische Literatur und Informatik studiert und in Berlin Politikwissenschaft. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter für israelische und deutsche Zeitungen. Er begann mit dem Jahr 2021, als es im ganzen Land Ausschreitungen gab. Am Ende dieser mehrtägigen Gewalt gab es vier Tote. Dies geschah oft in Vierteln, wo jüdische und arabische Menschen nebeneinander lebten. „Ein Alptraum.“ Doch selbst dort fand er Beispiele für Menschlichkeit.
Der Autor erläuterte bei seiner Lesung, warum es arabische Israelis gibt und erwähnte, dass als einer der häufigsten Jungennamen in Israel vor wenigen Jahren Mohammed ermittelt wurde. Er zeigte beispielsweise die entstandene Zusammenarbeit im Kibbuz der Ghettokämpfer auf, wo es einen großen Kontakt gibt. Das Andenken, das Gedenken und Erinnern ist dort ein zentrales Anliegen. Dort entstand auch das weltweit erste Holocaustmuseum.
Igal Avidan erzählte von einem jüdischen Israeli, der schon lange Zeit unter seinen arabischen Nachbarn lebte und ein Restaurant führte, in dem Gästen und Personal zu beiden Bevölkerungsgruppen zählten. Er berichtete von einem jüdischen Israeli, der in einem Aufstand zusammengeschlagen, aber von einem arabischen Israeli gerettet wurde.
Avidan berichtete auch von einem Kindergarten, in dem alle zusammenkommen. Oder von einem Frauenchor, in dem die Sängerinnen aus beiden Gruppen stammen. Er entdeckte etliche positive Beispiele, die er in seinem Buch „ und es wurde Licht“ aufzeigt.
Ein Buch als Mutmacher
KEB-Vorsitzende Birgitta Stauffer und die Zweite Vorsitzende des Aktionskreis Kronacher Synagoge, Gisela Zaich, dankten dem Autor für seinen einfühlsamen Vortrag. In der Woche des Dialogs mit dem Judentum haben die Katholische und die Evangelische Erwachsenenbildung ein reichhaltiges Programm angeboten, zu dem auch der Vortrag über dieses Hoffnung verbreitende Buch in der ehemaligen Kronacher Synagoge gehörte, wie KEB-Geschäftsführer Stephan Renczes erläuterte. „Es macht Mut auf Veränderung in der gesamten Region.“