„Weihnachtsmann“, „Stupsi“, „Struppi“, „Polizistin“ und „Kiki“, drei Kater, zwei Weibchen: Die grau-weiß und grau getigerten Hauskatzen sind in den Jahren 2022 bis 2024 geboren, suchen ein neues Zuhause.
Die ungewöhnlichen Namen erhielten die fünf Wildfänge von Anwohnern, die sie fütterten und sich um sie kümmerten. Denn tatsächlich stammen die Tieren aus einer wild und herrenlos lebenden Katzengruppe in Nordhalben, die sich ein leer stehendes Haus als Zufluchtsort ausgesucht hatte. Weil das Haus jetzt vor dem Abriss steht, wurden sie im Kronacher Tierheim aufgenommen.
Da sowohl „Weihnachtsmann“, der mit seinem halben Ohr einen ganz eigenen Charme mitbringt, als auch seine Gefährten ohne Kontakt zu Menschen aufgewachsen sind und nie in einer Familie gelebt haben, sind sie es nicht gewohnt, gestreichelt und liebkost zu werden. Sobald man sich nähert, fauchen sie – nicht aggressiv, sondern aus Unsicherheit.
Jedem Kontakt gehen die fünf konsequent aus dem Weg, liegen meist auf einem erhöhten Plätzchen, außer Reichweite von allzu neugierigen Menschenhänden und immer bereit, rechtzeitig aufzuspringen und zu flüchten. Lediglich Kiki, die Jüngste im Bunde, ist ein bisschen neugieriger und zugänglicher. Doch auch sie sucht sofort das Weite, wenn man einen bestimmten Sicherheitsabstand unterschreitet. Schmusen ist (im Moment) unmöglich.
Alle fünf sind das Alleinsein nicht gewohnt. Sie suchen stets die Nähe zueinander, liegen oft zu zweit oder zu dritt zusammen und geben sich gegenseitig Halt. Wer einem von ihnen ein Zuhause schenken möchte, sollte also entweder schon eine soziale, ruhige Katze haben – oder gleich zwei oder drei zusammen aufnehmen. Denn alleine sein – das macht ihnen Angst.
Kein klassisches Zuhause
Weil es laut Tierhaus-Team schwierig werden wird, ein klassisches Zuhause für die scheuen Katzen zu finden, könnten die Tiere auch auf einem Bauern- oder Reiterhof mit warmem Rückzugsort, zuverlässiger Versorgung und anderen Katzen leben. Ein Ort, an dem sie einfach Katze sein dürfen – in ihrem Tempo, ohne Erwartungsdruck.
Offenbar, so das Tierheim, kennen die Katzen das Leben in einem Menschenhaushalt nicht und brauchen es nicht unbedingt. Was sie brauchen, ist ihre Freiheit, einen trockenen Schlafplatz, Rückzugsmöglichkeiten und Futter – und viele Möglichkeiten zum Herumstreifen, in der Sonne liegen, Mäusefangen, auf Bäume klettern und ihr Revier checken.
Alles, was Freigängerkatzen unternehmen können und was sie von früher her auch kennen, fehlt ihnen momentan im Tierheim, weshalb die Katzen sichtbar unglücklich sind.
Interessierte gesucht
Vielleicht gibt es da draußen jemanden, der genau diesen fünf stillen Charakteren eine Chance geben will? Wer Geduld, Herz und einen sicheren Platz bieten kann – ob auf einem Hof oder in einem sehr katzenerfahrenen Zuhause mit Freigang – meldet sich am besten beim Tierheim Kronach.
