Manchmal könnten die Mitarbeiter im Tierheim schon verzweifeln. Da lassen sie seit Jahrzehnten kostenintensiv Hunderte von verwilderten, frei lebenden Hauskatzen kastrieren, und dennoch scheint sich an dem Problem nichts geändert zu haben. Unkastrierte herrenlose Streuner gibt es leider immer noch zuhauf, und so kommen natürlich auch immer wieder unerwünschte Babys zur Welt, die ohne Menschenkontakt aufwachsen, daher sehr scheu sind und dann mit viel Zeit und Geduld an den Menschen gewöhnt werden müssen.
Die Vermittlung von solchen kleinen Kratzbürstchen gestaltet sich erfahrungsgemäß sehr schwierig, denn die meisten Menschen wünschen sich verständlicherweise einen zahmen und liebevollen Schmusetiger.
Zwei Faucherle, die noch lernen
Aktuell beherbergt das Katzenzimmer wieder zwei kleine „Faucherle“, die noch nicht begriffen haben, dass das Zusammenleben mit Menschen gar nicht so übel ist : Yankee und seine Schwester Yvanka.
Die beiden müssen erst noch lernen, dass das Zusammenleben mit uns Menschen auch viele Vorteile hat. Hierfür sucht das Tierheim ganz besondere Menschen. Wer sich eine Katze wünscht, mit der er sofort schmusen kann, ist nicht für die kleinen Wildfänge geeignet. Viel Geduld, Verständnis und Liebe sind eine unerlässliche Voraussetzung für die „Sozialisierung“ der kleinen Kratzbürstchen. Man sollte bereit sein, die Katze anzunehmen, wie sie ist, und anfangs nicht zu hohe Ansprüche stellen. Ihr Vertrauen verdient man erst mit der Zeit, durch viele positive Erfahrungen, beim ruhigen Sprechen, mit Leckerbissen und mit angebotenen Spielmöglichkeiten – jedoch immer mit Maß, Zeit und Geduld.
Im Moment kann man Yankee und Yvanka auch noch kaum mit bloßer Hand anfassen. Sie reißen aus, fauchen wie die kleinen Teufel und würden auch beißen, wenn man sie anfasst. Für Kinder sind sie daher keine Spielgefährten!
Trotzdem lernen die Kätzchen in diesem Alter schnell und haben auf jeden Fall das Potential, richtige Schmusekatzen zu werden. Nachdem sie sich anfangs nur versteckt haben und fast nie zu sehen waren, bewegen sie sich inzwischen neugierig im Katzenzimmer und wagen sich selbst an fremde Besucher ziemlich nah heran. Freilich, anfassen und streicheln dulden sie noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht. Dass die beiden sehr neugierig sind, wird sicher helfen, jeden Tag ein bisschen mehr über ihren begrenzten Horizont hinauszublicken und mehr Vertrauen zu fassen.
Ideal wäre es, wenn im neuen Zuhause bereits eine weitere freundliche Katze leben würde, denn Yankee und Yvanka sind sehr verträglich und schauen sich viel von ihren Artgenossen ab. So ganz allein erscheint ihnen eine neue Umgebung noch bedrohlicher, und eine souveräne Zweitkatze könnte ihnen Sicherheit geben.
Gerne könnten sie auch einen ihrer Tierheimkumpels mitbringen. Auch wenn die Kleinen in Freiheit geboren wurden, haben sie das Streunern doch noch nicht wirklich kennengelernt. Daher könnten sie sowohl als Freigänger als auch als Wohnungskatzen leben. Yankee und Yvanka bräuchten dringend die Chance auf ein glückliches Katzenleben! Wer kann helfen?