Damit regeln beide Parteien die Zusammenarbeit in der Wasserversorgung. Die FWO wird dabei die Stadt unterstützen und entsprechendes Personal für den Betrieb der Wasserversorgungsanlagen in Teuschnitz vorhalten.
Vor einem Jahr hat das Bundeskabinett die so genannte „Nationale Wasserstrategie“ für Deutschland beschlossen. Diese dient vor allem dazu, den aktuellen und kommenden Herausforderungen rechtzeitig zu begegnen. Dies wird auf verschiedene Art und Weise geschehen müssen, sei es bei den Infrastrukturen, sei es beim allgemeinen Wasserhaushalt oder auf lokaler Ebene bei der Zusammenarbeit bei der Wasserversorgung.
Insofern muss man festhalten, dass sich die Rahmenbedingungen in der Wasserversorgung nachhaltig ändern: Der Neubau von Anlagen ist weitestgehend abgeschlossen; heute geht es eher um den Erhalt und um die laufende Modernisierung. Es stehen wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund, etwa die Frage der Kosteneffizienz, der stabilen Preise und Gebühren für Wasser und Abwasser. Technische Anforderungen, beispielsweise an die Trinkwasserverordnung, steigen: Stichwort „Qualität“. Die enge wirtschaftliche Situation der Kommunen, Stichwort „Haushaltskonsolidierung“.
Das Ziel der FWO war und ist es daher laut einer Pressemitteilung, Verbünde zu schaffen – um damit stärker zu werden. Insbesondere die steigenden Anforderungen an einen rechtskonformen Betrieb der Wasserversorgungsanlagen einer Kommune, der wiederum Voraussetzung für eine gute Qualität des Trinkwassers ist, sind der Anknüpfungspunkt, Kooperationen vor Ort anzubieten.
Die FWO möchte zusammen mit den Kommunen zeigen, dass kommunale Kooperation ein guter Weg ist, um die Wasserver- und die Abwasserentsorgung auch in Zukunft sicher und Qualität auf hohem Niveau zu führen. „Die Wasserversorgung ist die kommunalste Aufgabe schlechthin“, sagt FWO-Vorsitzender Heinz Köhler und rät deshalb auch im Sinne des regionalen Zusammenhalts zu kommunalen Lösungen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Stadt Teuschnitz wird die FWO die Aufgaben eines Wassermeisters wahrnehmen. Damit bleibt die Stadt Teuschnitz grundsätzlich selbst zuständig. Dort, wo spezielle Fachkenntnisse notwendig sind, wird die FWO ihr Personal ergänzend einsetzen.
Mit Teuschnitz steigt die Zahl der Kooperationen zur Unterstützung im Bereich Wasserversorgung auf 24. Diese verteilen sich auf fünf Landkreise (Kronach, Lichtenfels, Hof, Bamberg und Coburg).
Wesentliche Projekte der FWO
Derzeit sind Maßnahmen geplant und in der Umsetzung, mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro. Abgeschlossen wurde der Neubau des Hochbehälters und Pumpwerks Rötelsberg bei Scheßlitz mit einem Kostenvolumen von sieben Millionen Euro. Noch in der Umsetzung befinden sich die technischen Aufrüstungen der Pumpwerke zu Spitzenlastpumpwerken an den Standorten Trainau, Zobelberg und Pödeldorf. Im Landkreis Kronach begonnen wurde der Neubau des Hochbehälters Kehlbachberg, der voraussichtlich drei Millionen Euro kosten und in diesem Jahr fertig gestellt werden.
Heuer ist noch einiges geplant
In die nächste Phase getreten ist das Projekt „Ringschlussleitung“: 2025 soll für die neue Fernleitung, die die FWO-Leitungen Bamberger Ast, Scheßlitzer Ast und Bayreuther Ast verbinden wird, das Planfeststellungsverfahren beginnen. Insgesamt plant de FWO mittelfristig über den Neubau der rund 30 Kilometer langen Ringschlussleitung, die Versorgungssicherheit zu erhöhen, indem durch den Ringschluss künftig Mengen in drei Richtungen verteilt werden können.
Durch verschiedene Investitionen in das technische Verteilsystem sollen vor dem Hintergrund des Klimawandels zusätzliche Verbesserungen erreicht werden. Durch Neubauten etwa der Hochbehälter Rötelsberg bei Scheßlitz und Kehlbachsberg im Landkreis Kronach werden künftig neue Kapazitäten im Bereich der Speicher geschaffen. Der HB Kehlbachsberg wird im zweiten Quartal 2025 in Betrieb genommen. Heuer beginnen auch die Planungen für einen Neubau des Labors der FWO an Standort Rieblich im dortigen Wasserwerk. Hier rechnet die FWO mit einer Investition von rund sieben Millionen Euro.
Hintergrund
Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als der essentiellsten Ressource allen Lebens.