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Dienstversammlung
Feuerwehren werden digitaler
30. Kreisverbands- und Kommandanten-Dienstversammlung in der Schwedenberghalle.
30. Kreisverbands- und Kommandanten-Dienstversammlung in der Schwedenberghalle. // Hilmar Ruppert
Elfershausen – Die 30. Kreisverbands- und Kommandanten-Dienstversammlung fand in der Schwedenberghalle in Elfershausen statt.
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Kreisbrandrat Markus Ullrich moderierte die 30. Kreisverbands- und Kommandanten-Dienstversammlung in der Schwedenberghalle. Am heutigen Tag sei er genau 161 Tage im Amt, es sei herausfordernd, aber mache ihm viel Freude, betonte er. Neben den Feuerwehr-Dienstgraden begrüßte er Innenstaatssekretär Sandro Kirchner, Landrat Thomas Bold und die Bürgermeister.

Gastgebender Bürgermeister Johannes Krumm wandte sich an die Blaulichtfamilie und stellte den Markt Elfershausen vor. So werde die Belebung der Trimburg gefördert, wies er auf den regelmäßig stattfindenden Burgschoppen hin. Der Feuerwehrbedarfsplan des Marktes Elfershausen werde kontinuierlich umgesetzt, die Jugendarbeit bleibe die größte Herausforderung bei der Wehr.

Ullrich gelang im Vergleich zu den letzten Jahren eine zeitliche Straffung der Versammlung. So mancher Bericht wurde nicht mehr vorgetragen, man wolle ja digitaler werden und vieles sei im Netz nachlesbar, so Ullrich. Auch diese Kürzung sei indirekt eine Wertschätzung für das Ehrenamt, erfuhr er dafür Lob. In der Inspektion sei seit 1. November letzten Jahres eine Umstrukturierung einhergegangen, viele der „Neuen“ stellten sich und ihren Einsatzbereich kurz vor. Großeinsätze seien in 2024 im Landkreis Bad Kissingen weitgehend ausgeblieben, als Höhepunkt bezeichnete der KBR die Übung im Brand-Container am Atemschutzzentrum in Oberthulba.

„Im Landkreis gibt es 107 Freiwillige Feuerwehren, 306 Fahrzeuge und 5139 aktive Feuerwehrleute, darunter 570 Frauen“, informierte Ullrich. Auch er sprach die Digitalisierung an, die Zeit spare und Abläufe verbessere. Thema war auch die Verlängerung der Altersgrenze auf 67 Jahre für den aktiven Dienst.

Im Blick hatte er auch schon kommende und bekannte Termine: Das KJF-Zeltlager findet vom 4. bis 6. Juli, eine Stabsrahmenübung am 10. Juli und die Feuerwehr-Aktionswoche vom 20. bis 27. September statt. Mit dem 27. März 2026 nannte er bereits den Termin für die dann 31. Kommandanten-Dienstversammlung.

Die neue Geschwindigkeit wurde auch in der stattfindenden Wahl ersichtlich, Kreisschatzmeister bleibt Alexander Böse, und zum Kreisschriftführer wurde Sebastian Baus gewählt. Neuerungen kamen auch aus dem Landratsamt, im Atemschutzzentrum habe die Erneuerung im Kleinen schon begonnen, Übungsgeräte seien angeschafft und Öffnungszeiten angepasst worden. Werkstatttermine seien jetzt online buchbar und allgemeine Lehrgangsanmeldungen digitalisiert worden. „Wir können uns auf die Feuerwehr verlassen und wissen, was wir an ihnen haben“, sagte Landrat Thoms Bold und erwähnte den Brand der Kissinger Hütte. Die Trockenheit nehme immer mehr zu, deshalb seien Waldbrandübungen – wie kürzlich in Frankenbrunn – immer wichtiger. Man habe schließlich 48 Prozent Waldfläche im Landkreis, bedankte er sich für die Übung. Es gelte, immer genug Löschmittel vor Ort zu haben, lobte er auch die Kooperation mit den Landwirten, oft seien ihre Fässer im Einsatz. Man müsste gewappnet sein für Krisen, die immer näher an uns heranrückten. Es gelte, die Jugend zu begeistern und zu gewinnen, damit sie sich nach dem Motto „Mehr tun, als man muss “ für die Gesellschaft einbringe. Dadurch entstehe Lebensqualität. „Beim Bau des Atemschutzzentrums waren wir Vorreiter, jetzt ist es nicht mehr State of the Art“, versprach Bold, eine Neuorganisation anzugehen.

Er sehe Uniformen aller Art, veranschaulichte Sandro Kirchner seinen Blick in den gefüllten Saal in seinen Grußworten. Sein Gruß galt auch den „Nachbarn“ aus Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen. Großschadensfälle, aber auch die kleinen Einsätze zeigten die ganze Breite des Spektrums an Hilfeleistungen. In erster Linie zähle die Feuerwehr zu den kommunalen Pflichtaufgaben, bedankte er sich bei Bürgermeistern und Räten. Er sprach auch das Pilotprojekt Fahrzeugsammelbestellung an und auch beim Bau von Feuerwehrhäusern müsse man über Modellhäuser mit modularer Erweiterungsmöglichkeit nachdenken.

Polizeihauptkommissarin Stefanie Gößwein von der PI Hammelburg betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit den Wehren, nicht nur bei Bränden, auch bei Vermisstenfällen und vielem anderen.

Als Anregung ging ein, bei den durch die Bank gut besuchten Feuerwehrfesten doch Konkurrenzveranstaltungen zu vermeiden, indem man die Termine zeitnah und rechtzeitig veröffentlicht. „Mit Engagement und Herzblut übernehmt Ihr Verantwortung“, bat KBR Ullrich in seinem Schlusswort, so weiterzumachen.

Zahlen und Daten aus der Dienstversammlung

Einsätze: Insgesamt 2134 Einsätze – davon 643 Brandeinsätze, 1448 THL-Einsätze, 43 ABC-Einsätze.

Großeinsätze: Hilfeleistungskontingent bei Hochwasser in Oberbayern; Verpflegungseinheit unter Leitung KBI Kiesel im mehrtägigen Einsatz.

Übungen: Waldbrandübung „Langes Schiff“ in Nüdlingen mit wichtigen Erkenntnissen.

Ausbildungsangebot: MTA, Maschinisten, Fahrsimulator, CSA-Lehrgänge, Elektrotechnik, Erste Hilfe, Atemschutzcontainer.

Jugend & Kinderfeuerwehr: 819 Jugendliche in 84 Jugendfeuerwehren, 548 Kinder in 29 Kinderfeuerwehren; Trend steigend.

Leistungsprüfungen: 61 Gruppen nahmen teil (Löscheinsatz & THL); 98 Jugendliche beim Wissenstest; zahlreiche Jugendflammen und JLPs.

Ehrungen: 90mal für 25 Jahre, 76mal für 40 Jahre, fünfmal für 50 Jahre – künftig digital beantragbar.

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