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Telefonbetrüger
Sohn angeblich in tödlichen Verkehrsunfall verwickelt
Telefonbetrug
Eine Rentnerin hält ein Telefon in der Hand. // Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Hausen – Die Polizei berichtet:Erneut haben Telefonbetrüger mit einer gängigen Masche eine Seniorin um ihr Erspartes gebracht.

Der Frau wurde vorgegaukelt, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte, wie die Polizei Bad Kissingen in einer Mitteilung schreibt. Um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, sollte die Rentnerin eine Kaution von 20.000 Euro an einen Abholer übergeben. Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Hinweise.

Die Seniorin erklärte sich in der Folge dazu bereit, Bargeld sowie Schmuck als Kaution zu hinterlegen. Ein unbekannter Mann holte gegen 18.45 Uhr einen Umschlag mit dem Bargeld sowie dem Schmuck in der Straße Obere Saline ab. 

Der Mann wird wie folgt beschrieben: 

  • etwa 50 Jahre alt
  • circa 1,65 Meter groß
  • kräftige Statur
  • kurze Haare
  • trug ein helles kurzes Hemd

Wer die Übergabe möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst Hinweise geben kann, die zur Identifizierung des Abholers beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen.

Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken

Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, aktiv zu werden und die Präventionskampagne "Leg' auf!" gestartet.

Ziel der Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie Enkeltrickbetrug und falsche Polizeibeamte zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind, so die Polizei: "Legen Sie auf! Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen Sie bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz oder ob tatsächlich Verwandte in Not sind." 

Die Polizei weise Menschen niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben. 

Weiter heißt es: "Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde. Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen."

Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen. Bei der echten Polizei erscheint niemals die Nummer 110 - auch nicht mit Vorwahl.

Außerdem rät die Polizei dazu, mit Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen zu sprechen, um weiter dafür zu sensibilisieren. 

Weitere Informationen gibt es auf dieser Internetseite der Polizei.

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