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Historisches
Alter Wappenstein ist gesichert
In den Museen Schranne in Bad Königshofen ist in der Abteilung „Treffpunkt Grabfeld“ neben dem historischen Bildstock aus Gabolshausen nun der Wappenstein des Bildhäuser Hofes aus dem Jahr 1573 zu sehen.
In den Museen Schranne in Bad Königshofen ist in der Abteilung „Treffpunkt Grabfeld“ neben dem historischen Bildstock aus Gabolshausen nun der Wappenstein des Bildhäuser Hofes aus dem Jahr 1573 zu sehen. // Hanns Friedrich
Bad Königshofen im Grabfeld – „Grabfeld Treffpunkt“ im Archäologischen Museum Schranne Bad Königshofen hat eine neue geschichtliche Attraktion. Der Stein von 1573 ist vor dem Verfall gerettet worden.
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Das Archäologische Museum Schranne in Bad Königshofen wird mit der Abteilung „Grabfeld Treffpunkt“ diesem Namen erneut gerecht. Dort befindet sich nun nicht nur der historische Bildstock aus dem ehemaligen Diözesanmuseum Astheim, sondern auch ein historischer Wappenstein.

Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert und dem Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld ist es zu verdanken, dass der Wappenstein aus dem Jahr 1573 vor dem Verfall gerettet wurde. Über Jahrzehnte war er am ehemaligen „Bildhäuser Hof“, der früheren Gastwirtschaft Bayerischer Hof, in Bad Königshofen angebracht. Dort verwitterte er zusehends.

Finanzielle Mittel

Nun sei man froh und vor allem Kreisheimatpfleger Reinhold Albert dankbar, der sich über drei Jahrzehnte für die Erhaltung des Wappensteins eingesetzt hatte, sagte Hanns Friedrich, Vorsitzender im Verein für Heimatgeschichte bei der Jahresversammlung. Sein Dank galt aber auch der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken und hier insbesondere Kulturdirektor und Bezirksheimatpfleger Klaus Reder, der unter anderem notwendige finanzielle Mittel zur Verfügung stellte. Weitere Zuwendungen gibt es vom Landesamt für Denkmalpflege und dem Landkreis Rhön-Grabfeld sowie Sponsoren.

Der neue Besitzer der ehemaligen Gastwirtschaft, Achim Siebenschuck, hatte das Wappen dem Verein kostenfrei überlassen.

Lateinische Inschrift

Auf dem Wappen-Sandstein ist in lateinischer Schrift vermerkt: ANNO DNI 15.73 HEC DOMVS PER REVE RENDUM IN CHRISTO PATREM AC DNM VALENTINVM REINHARDVM MELRICHSTADESEM 29. ABBATEM MONASTERY BILDHASENSIS EX FUNDATEMETIS EST AEDIFICATA.

Übersetzt: „Im Jahr 1573 wurde dieses Haus durch den hochwürdigen Vater in Christus und Herrn 29. Abt der Abtei Bildhausen Valentin Reinhard aus Mellrichstadt auf seinem Fundament gebaut.“ Deshalb zeigt es auch das Wappen des Abtes, einen Engelskopf mit Flügeln und die Mitra. Es dürfte sich um einen der ältesten Wappensteine mit einem Bildhäuser Abtwappen handeln, der mit Sicherheit überregionale Bedeutung aufweist. Petro Schiller, Bildhauer und Steinrestaurator aus Königsberg in Bayern, hat das Wappen restauriert, das nun im „Treffpunkt Grabfeld“ einen würdigen Platz gefunden hat.

Podiumsdiskussion

Bei der Jahresversammlung des Geschichtsvereins gab es rückblickend Informationen zu verschiedenen Veranstaltungen. Dazu gehörte eine Podiumsdiskussion zum Thema „35 Jahre Grenzöffnung“. Gut angenommen wurden Vortragsabende unter anderem mit Reinhold Albert. Der Vorsitzende erinnerte an die Ausstellung „50 Jahre Baderhebung“, die der Geschichtsverein mit dem Kreiskulturreferenten im „Grabfeld Treffpunkt“ zeigte.

Verein ausgezeichnet

Als ein herausragendes Ereignis nannte Vorsitzender Hanns Friedrich die Auszeichnung des Vereins mit dem Heimatpreis Bayern in Nürnberg. Gelungen sei es, Kunstgegenstände aus dem Grabfeld, die bisher im Diözesanmuseum Astheim waren, zurückzubringen. Dazu gehörten unter anderem sakrale Gegenstände wie Reliquien, Kronleuchter oder auch das „Heilige Grab“ von Kleineibstadt.

Sehr gut angenommen wurde die Ausstellung des Vereins für Heimatgeschichte „35 Jahre Grenzöffnung“ in den Museen Schranne. Der Vorsitzende erinnerte an die Aufstellung von Informationstafeln über die Geschichte der Klosterkirche und der Juden im Grabfeld.

Sein Dank galt dabei der Allianz Fränkischer Grabfeldgau. Diese hatte in einem Regionalprojekt die Finanzierung der Informationstafeln unterstützt.

In diesem Jahr sind einige Vorträge, darunter eine Filmdokumentation über die Männerwallfahrt Bad Königshofen am Freitag, 9. Mai, um 19 Uhr im Kulturarsenal Darre in Bad Königshofen, im Programm.

Außerdem eine Ausstellung zum Jahresende mit dem Thema „Die Geschichte der Post im Grabfeld“.

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