Das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau stellt sein Jahresprogramm für 2025 vor. Es holt sich wieder einige angesehene Solisten für die Konzerte dazu.
Von Bach über Mozart und Mendelsohn bis Schubert und Elgar: Die Planungen sind abgeschlossen und das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau (BKO) stellt sein Jahresprogramm für 2025 vor. "Wir freuen uns, dass für unsere fünf Jahreszeitenkonzerte wieder renommierte Solisten engagiert werden können", sagt Geschäftsführer Pavol Tkac. Klassikfreunden verspricht er ein klangvolles, abwechslungsreiches sowie anspruchsvolles Konzertprogramm, heißt es in einer Pressemitteilung.
Eingeläutet wird die mittlerweile 46. Saison des Kammerorchesters mit dem Dreikönigskonzert am Montag, 6. Januar, und einer zweiteiligen Dramaturgie. "Die Serenade für Streicher von Edward Elgar wirkt zu Beginn des Programms wie eine wehmütige Reminiszenz an die glorreiche viktorianische Epoche, während Benjamin Brittens "Les Illuminations" klar in der Moderne angesiedelt ist", sagt er. Nach der Pause steuert das BKO eine ausdrucksstarke Sinfonie und – zusammen mit der norwegischen Sopranistin Berit Norbakken – auch eine dramatische Konzertarie von Wolfgang Amadeus Mozart bei.
Professorin coacht BKO
Für das Frühlingskonzert studiert Christine Busch mit dem BKO ein Programm ein, in dem der Jubilar Johann Sebastian Bach (340. Geburtstag) prominent vertreten ist. Die Professorin an der Musikhochschule in Stuttgart ist sowohl mit der modernen als auch mit der Barockgeige unterwegs und damit dafür prädestiniert, die "Brückenauer" in der historisch informierten Interpretation zu coachen.
Im Sommerkonzert werden Werke von Arnold Schönberg – "Zehn frühe Walzer" und das Streichsextett "Verklärte Nacht" – mit Hornkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart kontrastiert. Den solistischen Part übernimmt Christoph Eß. Er ist Solohornist der Bamberger Symphoniker, Mitbegründer des Hornquartetts "german hornsound" und Professor für Horn an der Musikhochschule in Würzburg.
Ein besonderer musikalischer Ausflug
Einen symphonischen Ausflug unternimmt das BKO unter der Leitung seines Chefdirigenten Sebastian Tewinkel für das Herbstkonzert. In einer innovativen Sitzordnung, damit die ganze Besetzung auf die Bühne im König Ludwig I.-Saal passt, erklingen Beethovens revolutionäre Sinfonie Nr. 1, in der gleich zu Beginn mit den Konventionen der Gattung gebrochen wird, und Mendelssohns berühmte "Italienische", die unter den Eindrücken einer Reise durch dieses Land entstanden ist.
Im Winterkonzert präsentiert das BKO Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" in einer eigenen Bearbeitung für Streichorchester. Die deutsch-israelische Solistin Sharon Kam brilliert in Carl Maria von Webers "Grand Quintetto". Sie gehört zu jener Handvoll Klarinettisten, die weltweit gefragt sind. Von der Presse wird sie als rastlose Künstlerin mit vielen Facetten gefeiert.
Finanzielle Herausforderungen
Die Programmplanung war dieses Mal für das BKO unter finanziellen Aspekten eine besondere Herausforderung. Kaum ein Orchester in Deutschland kann ohne Unterstützung der öffentlichen Hand existieren. "Konkret heißt das: Das BKO deckt über die Hälfte seines Etats mit Zuschüssen der vier Körperschaften Freistaat Bayern, Bezirk Unterfranken, Landkreis Bad Kissingen und Stadt Bad Brückenau", erläutert Tkac.
Sparkasse fördert das BKO
Privater Förderer und institutionelle Sponsoren wie die Sparkasse Bad Kissingen seien trotzdem unverzichtbar. "Das zeigt sich vor allem in schwierigen Zeiten, wie wir sie jetzt erleben", berichtet er. Öffentliche Haushalte, vom Bund bis zu den Kommunen, stehen aktuell unter Druck zu sparen. Da Kultur keine Pflichtaufgabe darstellt, besteht hier von vornherein das Risiko, dass Gelder gekürzt werden.
Orchester ist seit 2013 schuldenfrei
Der Sponsorenpool des BKO ist seit Jahren konstant und die Sparkasse Bad Kissingen gehört von Anfang an als ein Hauptförderer dazu. "Seit dem Umzug von Werneck nach Bad Brückenau vor 20 Jahren zählt sie zu den größten Sponsoren und half auch die Krise Mitte der Nuller Jahre zu bewältigen, als das BKO verschuldet war und ihm Insolvenz drohte", blickt Pavol Tkac zurück. Seit 2013 ist das BKO komplett schuldenfrei, heißt es weiter.
Mit einem hohen vierstelligen Betrag unterstützt die Sparkasse Bad Kissingen das BKO jedes Jahr. Für 2025 stellt sie dem Orchester 7500 Euro zur Verfügung. Roland Friedrich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bad Kissingen, erklärt, warum es wertvoll ist, Musik zu fördern: "Musik besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, unser geistiges, körperliches und emotionales Wohlbefinden zu beeinflussen", sagt er. Musik stimuliere Prozesse im menschlichen Gehirn, stärke die innere Kraft, habe die Macht unsere Stimmung in herausfordernden und unsicheren Zeiten zu heben und sie muntere uns auf, wenn wir uns niedergeschlagen fühlen. "Musik bietet uns einen Ausdruck, wenn uns die Worte fehlen, und eröffnet Räume für Verständnis und Empathie", betont er. Sie schaffe zudem Verbindungen zwischen Menschen und bringe sie zusammen, unabhängig von Sprache, Kultur oder Hintergrund.



