Produktmuster, Grundriss-Pläne und eine Kostenberechnung für den neuen Kindergarten in Eltingshausen wurden in der Sitzung des Gemeinderates von den Planern vorgestellt.
Bevor es in die „Leistungsphase 4“ gehen kann, haben die Planer Maximilian Hümpfer und Joachim Perleth dem Oerlenbacher Gemeinderat Produktmuster, Grundriss-Pläne und eine Kostenberechnung für den neuen Kindergarten in Eltingshausen vorgelegt. Etwas über 7 Millionen Euro wird die neue viergruppige Kita wohl kosten. Die Berechnung liegt um 89.000 Euro über der letzten Schätzung. Allerdings, darauf legte Joachim Perleth Wert, sind in den neuen Zahlen Möbel im Wert von rund 200.000 Euro berücksichtigt, die bisher fehlten. Weil man in anderen Bereich sparen konnte, schlägt diese zusätzliche Investition „nicht voll durch“. Exaktere Zahlen für die Arbeiten für den Außenbereich legen die Planer in der nächsten Sitzung nach, versprachen die Experten.
Mit Aufzug
Das Erdgeschoss in der neuen Kita gehört den Kleinsten, so sind die Räume ebenerdig ausgelegt, ins Obergeschoss führen zwei Treppen und ein Aufzug – hier sind die beiden Regelgruppen zu Hause. Viel Know-how floss in die bisherige Planung ein, der langgezogene Bau wird mit Holz verkleidet, für Farbkleckse sorgen unter anderem die Fensterrahmen. Die Pläne, die Kalkulation und auch die mitgebrachten Materialmuster überzeugten alle Ratsmitglieder.
Ohne Probleme passierten vier Bauanträge für zwei Wohnhäuser, ein Carport und einen Anbau das Ratsgremium. Meist mussten nur kleinere Befreiungen von den Bebauungsplänen erteilt werden. Die Begründungen der Bauherren, so Bürgermeister Nico Rogge in seinen Ausführungen, könne man nachvollziehen, die Nachbarn hatten schriftlich ihr Einverständnis erteilt. Uns so kann nun in Ebenhausen und in Eltingshausen gebaut werden. Das Thema Energiespeicher auf der Freifläche wird offensichtlich in den nächsten Jahren immer wichtiger. Nico Rogge berichtete von vielen Anfragen von Investoren, die auf der Gemarkung von Oerlenbach diese Energiepuffer errichten wollen. In Form und Größe, das war der Diskussion zu entnehmen, sollen die „großen Akkus“ wohl Übersee-Container ähneln. Die Problematik ist komplex, das Anforderungsprofil für die Betreiber und die Gemeinden vielschichtig.
Am Ende sprach sich eine Mehrheit in einem Grundsatzbeschluss dafür aus, solche Speichereinheiten auf Privatgrund nicht zuzulassen, falls diese nicht unter die vom Staat vorgesehene Privilegierung fallen. Eine ähnliche Regelung gibt es in Oerlenbach seit einigen Jahren für Flächen-PV-Anlagen. Der Beschluss erspart der Verwaltung langwierige Telefonate und Bescheide. 16 Ratsmitglieder folgten den von Nico Rogge vorgetragenen Formulierungen, vier votierten dagegen. In der sachlichen Diskussion führten die gewählten Vertreter auch ihre Kenntnisse über das Vorgehen von andren Gemeinden auf.
Keinen Beschluss fasste das Gremium für die Flächen-PV-Anlage entlang der BAB A71, hier ging es lediglich um die Beteiligung im Verfahren mit Trägern öffentlicher Belange.
Der Umbau der B286 in der Nähe des Oerlenbacher Kreisels steht bevor, dazu gehört auch ein Antrag des Staatlichen Bauamtes. Oerlenbach schließt sich – es geht um eine wasserrechtliche Erlaubnis – der Expertise des Wasserwirtschaftsamtes an, die den Ratsmitgliedern vorlag.
Bürgermeister Nico Rogge berichtete im Rathaus von Ebenhausen, wo diese 70. Sitzung des Gemeinderates stattfand, auch von der Pflegekonferenz in Bad Kissingen und erinnerte daran, dass jetzt die Arbeiten am Südlink starten.
Kita ist das größte Projekt
In stundenlanger Sitzung hatte der Haushaltsausschuss die Zahlen für 2025 bereits bearbeitet und mit Kämmerer Steffen Borst abgesprochen.
So konnte Borst sich im Ratsgremium auf wenige Kennzahlen beschränken. Der Gesamthaushalt 2025 schließt mit rund 18.600.000 Euro und liegt damit fast 2.433.000 Euro über dem Volumen des Vorjahres.
Im Verwaltungshaushalt ergibt sich dabei nur eine geringe Erhöhung (61.000 Euro). Die Einnahmen und die Ausgaben summieren sich zu 10.660.000 Euro, rückläufige Werte stehen im Bereich Steuern und Zuweisungen in den Büchern, mehr Geld erwirtschaftet Oerlenbach aus Verwaltung und Betrieb und mit den sonstigen Einnahmen.
Die neuen Grundsteuerberechnungen bescheren der Gemeinde ein Plus im Bereich Gewerbesteuer B und ein Minus für die Grundsteuer B. Wie in den Vorjahren stehen die Personalausgaben und die Kreisumlage an der Spitze der Ausgaben, fast drei Millionen Euro überweist die Gemeinde an den Landkreis. Über zwei Millionen fallen für die Personalausgaben an. Aus dem Verwaltungshaushalt sollen rund 220.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.
Weit über dem Wert des Vorjahres liegt diesmal der Vermögenshaushalt. Beinahe acht Millionen Euro stehen in den Büchern, 2024 blieb man unter sechs Millionen Euro. Über 5,6 Millionen Euro fließen als größte Einnahmequelle aus den Rücklagen in den Vermögenshaushalt.
Für den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrhauses von Ebenhausen sind Mittel von 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Eine halbe Million Euro und mehr investiert Oerlenbach in Grundstücken für das Gebiet der Städtebauförderung, für den Ausbau der Forststraße in Ebenhausen und in den Neubau des Kindergartens in Eltingshausen.
Die Kita ist das größte Projekt der Gemeinde der nächsten Jahre und wird sich deutlich auf den Haushalt auswirken. Kämmerer Borst rechnet hier mit notwendigen Krediten und einem deutlichen Anstieg der Schulden. Oerlenbach ist zurzeit praktisch schuldenfrei. Pro Einwohner errechnet sich ein Betrag von rund drei Euro. Zu den laufenden Großprojekten sind im Bericht der Umbau des Feuerwehrhauses in Ebenhausen, die Erweiterung der Feuerwehr in Oerlenbach und der Ausbau von PV-Anlagen aufgeführt. Die Maßnahme „Schwarze Pfütze“ ist abgeschlossen. Das Problemfeld Güterhalle am Bahnhof Ebenhausen wurde aufgenommen, die Umsetzung ist aber noch nicht beschlossen.
Für den Haushalt 2025 und die zugehörige Haushaltssatzung votierten alle Ratsmitglieder.