Stellvertretender Vorsitzender Bernhard Sixt informierte über die Vorgaben des Regionalplans und zeigte die Standorte, auf denen sich die Waldkörperschaft Altenreichthal Windräder vorstellen kann.
Die Jahreshauptversammlung der Waldkörperschaft Altenreichthal zog viele Mitglieder an. In seinem Jahresbericht informierte Vorsitzender Erich Greubel, dass bedingt durch den außerordentlich hohen Holzeinschlag eine erhöhte Summe beim Schuhgeld zur Auszahlung kam.
Auch über den aktuellen Holzpreis habe der Vorstand beraten. Bei der Festlegung des Preises richte sich die Waldkörperschaft nach den Vorschlägen der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG).
Intensiv habe man sich auch mit der neuen Möglichkeit beschäftigt, Windkraftanlagen im Bereich Altreichthal zu errichten. Hinsichtlich der Stromtrasse Südlink gab Greubel an, dass die nun feststehende Trasse das Körperschaftsgebiet nur in einem kleinen Bereich tangieren werde. Erkennbar sei dieser Bereich bereits jetzt durch veränderte Anpflanzungen.
Eigentlich sollte der Holzeinschlag geringer sein, meinte Greubel. Allerdings bereiten viele dürre Buchen Sorgen. Wenn diese zu lange stehen, würden sie austrocknen und seien nicht mehr zu verwerten.
Der Kassenbericht vom Kassier Ernst Weisensel stellte die gesunde wirtschaftliche Situation der Körperschaft dar. Eine Änderung der Satzung hinsichtlich Geschäftsjahr, Terminierung der Mitgliederversammlung und Wahlverfahren für den Vorstand und der Kassenprüfer wurde von der Versammlung einstimmig verabschiedet.
Die Möglichkeit, Windenergieanlagen auf dem Körperschaftsgebiet zu errichten, hat sich durch eine Fortschreibung des Regionalplans Main-Rhön ergeben. Der Vorstand der Körperschaft sieht eine solche Anlage als weitere sichere Einnahmequelle.
Diese könne perspektivisch zur Finanzierung von Auftragsfirmen dienen. Der erforderliche Waldumbau und die Umstellung auf andere Baumarten könnten durch diese Firmen übernommen werden, wenn die Selbstbewirtschaftung wegen Personalmangels nicht mehr in bisheriger Form erledigt werden kann.
Stellvertretender Vorsitzender Bernhard Sixt informierte über die Vorgaben des Regionalplans und zeigte die Standorte, auf denen sich die Körperschaft Windräder vorstellen könnte. Der Anteil der Waldkörperschaft an dem im Regionalplan vorgesehenen Bereich liege bei rund 80 Prozent.
Die Wiesen im Altreichthal zu nutzen sei nicht möglich, da diese im Wasserschutzgebiet liegen.
Im Wald möchte man eine Anlage nur an schlechten Standorten in Betracht ziehen. Sixt betonte, dass die Festlegung eines Standorts aber dem Betreiber obliege und mit diesem abgestimmt werden müsse.
Nachdem Greubel zu Beginn eine mangelnde Abstimmung mit der Gemeinde Ramsthal kritisiert hatte, regte er zusätzlich eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sulzthal an. Im Hinblick auf Netzanschlussmöglichkeiten mache dies Sinn.
In der Versammlung gab es nicht nur Unterstützung für die Überlegungen der Körperschaftleitung. Gerade die Bewohner der Aussiedlerhöfe befürchten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch Geräusche und Schattenschlag. Dies gelte besonders dann, wenn auch auf Sulzthaler Gemarkung neue Anlagen errichtet würden.
Auch die Auswirkungen auf das Landschaftsbild wurden kritisiert.
Greubel betonte, dass die Entscheidung für oder gegen eine Windkraftanlage im Körperschaftsgebiet einzig von den Mitgliedern getroffen werden soll. Die Versammlung gab dem Vorstand mit vier Gegenstimmen die Erlaubnis, weitere Gespräche in dieser Angelegenheit zu führen.
Wie der betreuende Förster Maik Despang von der FBG informierte, hat man jetzt einen Gesamteinschlag von 517 Festmetern realisiert. Im kommenden Jahr sind 780 Festmeter vorgesehen. Den Schwerpunkt bei Nachpflanzungen legte man auf die Tanne, weil sie tiefe Wurzeln bildet.
Für den Jagdpächter berichtete Roland Greubel. Die Bauern forderte er auf, Mäharbeiten den Jägern anzukündigen, damit betroffene Flächen mittels einer Drohne nach Jungtieren abgesucht werden können.
Zum Vertreiben von Wildschweinen aus Feldern würden Geruchsbecher am Feldrand angebracht.
Roland Greubel betonte, wie wichtig Wasserstellen im Wald zur Versorgung der Tiere seien.
Am 7. Juni 2025 soll ein Tag des Waldes stattfinden.
Zum Schluss wies Greubel anhand eines historischen Protokollbuchs auf das 200-jährige Bestehen der Waldkörperschaft im kommenden Jahr hin. 2026 stehen außerdem Neuwahlen an, aus Altersgründen stünden die aktuellen Vorstandsmitglieder dann nicht mehr zur Verfügung, sagte Greubel.