Prinzipiell sagt Meeder Ja zur Energiewende, aber bitte nicht direkt vor der Haustür. Kritik an der geplanten Windkraftfläche bei Mirsdorf wächst. Die Gemeinde hat jedoch Alternativen parat.
Im Breitenauer Forst will die Stadt Bad Rodach vier Windenergieanlagen zulassen. Die Naben dieser Windräder werden sich in 179 Metern Höhe drehen, die Gesamthöhe beträgt 266,5 Meter. Damit hat Meeder grundsätzlich kein Problem, sieht man sich doch als „aktiven Vorreiter und festen Bestandteil der Energiewende“. Die Gemeinde hat Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt Baurecht erteilt und erwartet mit den geplanten Windrädern in Ahlstadt und Ostwind weitere 120 Megawatt regenerativer Energieleistung.

Standortwahl sorgt für Kritik
Jedoch sieht man im Rathaus und Gemeinderat die Wahl des Standortes der vier Windräder im Breitenauer Forst „als nicht optimal“ an. Befürchtet wird, dass die Anlagen im Südwesten der Meederer Gemeindeteile Neida, Herbartsdorf, Wiesenfeld und Großwalbur die Menschen dort durch Schattenschlag und Geräusche belasten werden. Daher müssten bei Beeinträchtigungen die Anlagen auch abgeschaltet werden.
Gänzlich gegen eine Fläche für Windräder bei Mirsdorf sprach sich der Gemeinderat weiter aus. Bei der Fortschreibung des Windenergieplanes des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-West ist die Gemeinde zu einer Stellungnahme aufgefordert. Meeder fordert, die Vorrangfläche 20 Mirsdorf-Süd aus der Windenergieplanung zu streichen. Mit dieser Vorrangfläche werde der ländliche Raum überlastet. Schließlich sollen im westlichen Landkreis – bei Tremersdorf, im Breitenauer Forst und bei Heldritt – schon Windräder entstehen. Allein in der Heldritter Flur sollen neun weitere Anlagen gebaut werden.

Neue Fläche bei Ottowind
Meeder hat per Gemeinderatsbeschluss am Montag angeboten, anstelle des Vorranggebietes 20 mit einer Fläche von 74 Hektar einem Flächenpool von rund 166 Hektar in den Gemarkungen Ottowind und Ahlstadt zuzustimmen. Diese zwei Vorranggebiete passierten den Gemeinderat ohne Gegenstimme. Hier seien Mindestabstände von 1.200 Metern zu den Ortsrändern von Ahlstadt und Ottowind gegeben.
Hohe Kosten bei Kläranlage
Unabhängig von der Energiedebatte musste sich der Gemeinderat auch mit einer finanziellen Herausforderung beschäftigen. Die Sanierung des Vorklärbeckens der Kläranlage in Kösfeld wird deutlich teurer als erwartet. Statt der ursprünglich Kostenberechnung von 118.542,60 Euro (brutto) liegt das günstigste Angebot bei 147.175,39 Euro. Das sind 24 Prozent über der Kalkulation. Die anderen Angebote lagen mit rund 165.000 bis 173.000 Euro noch über diesem Preis. Da eine neue Ausschreibung nicht zielführend sei, akzeptierte der Gemeinderat den „ungewöhnlich hohen Angebotspreis“ von rund 147.000 Euro.
Hingegen stieß die Ausschreibung von Schlosserarbeiten auf kein Interesse bei den Handwerksbetrieben. Dafür wurde kein Angebot abgegeben, nun findet eine freie Vergabe statt.

