Junge Unionspolitiker aus Neustadt und Sonneberg trafen sich zur Gedenkveranstaltung für die Wiedervereinigung an der Gebrannten Brücke.
Alle Regierungen bekommen die Macht, die sie ausüben, lediglich vom Volk verliehen. Dass Bürger in der Lage sind, einem Regime diese Macht auch wieder wegzunehmen, wenn es sie missbraucht, das zeigten die Bürger der DDR ihren Herrschenden 1989. Einer friedlichen Revolution folgte die Wiedervereinigung, an die am 3. Oktober erinnert wird. Bereits am Vorabend hat zwischen Neustadt und Sonneberg eine eigene Veranstaltung Tradition.
Wenige Tage nach dem Fall der Berliner Mauer, am 12. November 1989, öffnete sich der Schlagbaum an der Gebrannten Brücke. Neustadt und Sonneberg waren nicht mehr durch eine mörderische Grenze getrennt. Am Abend des 2. Oktober laden Nachwuchspolitiker der CDU in Sonneberg und der CSU in Neustadt ein, sich daran zu erinnern, dass Einheit und Freiheit nicht selbstverständlich sind.
„Wir empfinden Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die die Wiedervereinigung möglich gemacht haben“, sagte Falco Bätz, Vorsitzender der JU Sonneberg, bei seiner Begrüßung. Er erinnerte daran, dass es seitens der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher Befürchtungen gab, ein geeintes Deutschland könne zur Gefahr für Europa werden. Doch auch die Bedenken der britischen Premierministerin konnten zerstreut werden.
Als Festredner hatten die in diesem Jahr verantwortlichen Sonneberger Veranstalter Carl-August Heinz gewonnen. Sein Unternehmen gehörte zu den ersten in der Region mit Werken in Franken und Thüringen. 1800 Beschäftigte arbeiten heute in den Heinz-Betrieben der Glasindustrie. „Für uns wäre auch ein wirklich demokratischer Nachbar ausreichend gewesen, um zu investieren“, sagte er zur Wiedervereinigung. In seinen Betrieben arbeiten Beschäftigte aus 30 Nationen. Er ist überzeugt: „Ein Zusammenwachsen, kann nicht von oben herab angeordnet werden. Es muss sich entwickeln.“ Für seine Mitarbeiter sei dies gelungen.
Mit einer Andacht, gehalten von Pastorin Ute Schollmeyer, schloss die Gedenkveranstaltung. Sie stellte ihre Gedanken unter das Zitat „Ihr seid zur Freiheit berufen. Nur seht zu, dass ihr durch die Freiheit nicht der Selbstsucht Raum gebt.“
Das letzte Lied des Abends war die gemeinsam gesungene Nationalhymne.