Über dem Coburger Land konnte man am Donnerstagabend wieder Polarlichter beobachten. Sarah Senftleben hat in der Gemeinde Meeder am Sendeturm in Mirsdorf kurz vor 21 Uhr diese wunderschöne Aufnahme gemacht.
Doch wie entstehen eigentlich Polarlichter?
Polarlichter, auch Aurora Borealis (im Norden) und Aurora Australis (im Süden) genannt, sind faszinierende Lichtphänomene, die in den Polarregionen auftreten. Sie entstehen durch die Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind, einem Strom von elektrisch geladenen Partikeln, und dem Magnetfeld der Erde.
Wenn der Sonnenwind die Erdatmosphäre erreicht, geraten die Partikel in den Bereich des Magnetfelds, der die Erde umgibt. Dieses Feld lenkt die Partikel in Richtung der Pole, wo sie mit Molekülen der Atmosphäre, insbesondere Sauerstoff und Stickstoff, kollidieren. Diese Kollisionen setzen Energie frei, die in Form von Licht sichtbar wird.
Warum sind Polarlichter bunt?
Die Farben der Polarlichter variieren je nach Höhe und Art der Gaspartikel, die mit den Sonnenpartikeln interagieren. Häufige Farben sind Grün (von Sauerstoff in etwa 100 km Höhe), Rot (von Sauerstoff in höheren Lagen) und Blau oder Violett (von Stickstoff).
Aufnahmen aus dem Mai über Bamberg:
Polarlichter über Bamberg im Zeitraffer
Warum gibt es Polarlichter auch in Deutschland?
Polarlichter können unter bestimmten Bedingungen auch in Deutschland und anderen Teilen Europas sichtbar sein. Dies geschieht in der Regel während starker geomagnetischer Stürme, die durch intensive Sonnenaktivität, wie Sonnenausbrüche oder koronale Massenauswürfe, ausgelöst werden.
Wenn solche Ereignisse stattfinden, kann der Sonnenwind stark genug sein, um die Magnetosphäre der Erde zu beeinflussen und die Polarlichter weiter nach Süden zu treiben. In Deutschland sind sie in der Regel am besten in den nördlichen Bundesländern, wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen, sichtbar, insbesondere in klaren, dunklen Nächten ohne Lichtverschmutzung.