Welche Erkenntnisse sich in diesem Jahr aus der Aktion „Stunde der Gartenvögel“ für die Region Coburg ergeben.
Das Interesse an der Aktion „Stunde der Gartenvögel“ ist wieder gestiegen. „Nachdem in der Corona-Pandemie weniger Leute mitgemacht hatten, beteiligten sich heuer in unserer Region wieder mehr Vogelfreunde an der deutschlandweiten Zählaktion ,Stunde der Gartenvögel‘“, freut sich Marlene Klisa, Biologin des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) Coburg: „In Stadt und Landkreis Coburg haben 153 Beobachterinnen und Beobachter in 115 Gärten 3641 Vögel gemeldet. Insgesamt hat damit die Teilnahme im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent zugenommen.“
33 Vögel pro Garten im Landkreis
Pro Garten wurden im Landkreis durchschnittlich 33 Vögel registriert, im Stadtgebiet waren es mit 27 deutlich weniger. Letzteres entspricht dem bayernweiten Durchschnittswert. „Dass bei uns im ländlichen Gebiet deutlich mehr Vögel pro Garten gesichtet werden, ist ein durchgängiges Muster der vergangenen Jahre“, erklärt die Biologin. So auch bei der Artenzahl, denn die Liste der am verlängerten Zählwochenende identifizierten Vogelarten beläuft sich im Landkreis auf stolze 72, während es im Stadtgebiet Coburg deutlich weniger, aber immerhin auch noch 43 verschiedene Arten waren.
Sperling hat den Schnabel vorn
Wie gehabt hat sich im Ranking der anzahlmäßig am häufigsten gesichteten Individuen der Haussperling nicht nur landesweit, sondern auch im Coburger Raum unangefochten mit großem Abstand an der Spitze behauptet. Neu auf dem Siegertreppchen ist dagegen der Star auf Platz 2 (2023: Platz 5). Im Stadtgebiet ist er sogar auf Platz 1. Im gesamten Coburger Raum ist er damit sogar einen Rang höher geklettert als im bayernweiten Resultat. Die Amsel und der Feldsperling folgen mit jeweils Platz 3 und 4 in den Top 10.
Überall Amseln
Betrachtet man die Stetigkeit der Art-Nennungen pro Garten, wäre die Amsel die heimliche Spitzenreiterin. Denn sie wurde praktisch in jedem Garten angetroffen, wenn auch oft nur in ein oder zwei Individuen.
Der Haussperling fehlte dagegen bei einem Viertel der Beobachtungsplätze im Landkreis, und im Stadtgebiet blieb sogar mehr als die Hälfte aller Gärten ohne Nachweis. Wenn er aber irgendwo auftritt, dann in größerer Zahl. Weitere regelmäßig in Coburger Gärten auftretende Vogelarten sind Kohl- und Blaumeise.
Spatzen und Stare bleiben zusammen
Sperlinge und Stare wurden meist in Trupps von durchschnittlich fünf Individuen beobachtet. Diese gehäufte Truppbildung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die erste Brut bereits erfolgreich aufgezogen und ausgeflogen ist. Meist finden sich die Jungtiere dann in kleinen Gruppen – oft auch mit den Eltern – zusammen, um gemeinsam nach Nahrung zu suchen.
Schwalben wieder häufiger
Erfreulich häufig zählten der Auswertung zufolge die Vogelbeobachter in diesem Jahr Gebäudebrüter. „Die Mehlschwalbe ist daher von Platz 10 auf 7 geklettert, und der Mauersegler hat sogar einen weiten Sprung in der Rangliste von Platz 19 auf 12 gemacht“, konstatiert Marlene Klisa. Auch die Rauchschwalbe wurde heuer in größerer Zahl gemeldet. Schwalben und Mauersegler sind heuer früher aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt. „Dazu hatten sicherlich die besonders milden Bedingungen beigetragen.“