In einem Wäldchen, der Hühnerremise in Schweighof, in dem früher eine Graureiherkolonie ansässig war, errichten zwei Storchenpaare ihre Horste auf Bäumen. Zusätzlich hält sich noch ein Einzelstorch in dem Gehölz auf. Gemeinsam mit dem Bad Rodacher Vorortbetreuer Kurt Schwestka inspizierte Hans Schönecker (Storchen-Experte) die Bauten.
Zwei deutlich sichtbare Horste sind im Bau. Die Störche schleppen große Zweige heran und bauen damit den Horst größer. Auf einem Horst wurde ein Storch mit einer auffälligen Wucherung am Knie entdeckt. Diese scheint den Storch aber nicht zu beeinträchtigen. Auf dem zweiten Horst trägt ein Storch ein Ring: DEH XD4221. Er wurde 2021 in Immelborn/Wartburgkreis/Thüringen, als Nestling beringt und hat sich seitdem häufig in Ober- und Unterfranken aufgehalten.
Bei beiden Horsten ist der An- und Abflug in einem Halbkreis von ca. 180° möglich. Das Gehölz im restlichen Halbkreis schützt vor Angriffen von Fremdstörchen.
Was ist so besonders daran?
In Deutschland brüten Weißstörche heutzutage meist auf künstlichen Strukturen wie Hausdächern, Schornsteinen oder von errichteten Nistplatformen. Das liegt daran, dass geeignete große Bäume mit stabilen Astgabeln, die für den Nestbau notwendig sind, oftmals fehlen. Die ursprünglichen Lebensräume der Störche wurde durch menschliche Aktivitäten, wie Rodung, stark verändert. Wenn Störche dennoch in Bäume nisten, deutet das also auf eine naturnahe Umgebung hin, mit ausreichend großen und gut geeigneten Bäumen.
Storchendrama in Lautertal
In Lautertal kam es am 13. April zu einer dramatischen Szene: Mindestens sieben fremde Störche griffen ein brütendes Paar auf seinem Horst in der Lauterstraße an. Dank eines Handyvideoskonnte das Geschehen dokumentiert werden. Zu einer Landung auf dem Horst durch die Fremdstörche ist es nicht gekommen. Diese sind im Anschluss wieder abgezogen.
Storchenhorst in der Stadt Coburg entdeckt
Auch in der Stadt Coburg gibt es Neuigkeiten: In Neuses baut ein Storchenpaar auf einem Mobilfunkmast in der Friedrich-Rückert-Straße an seinem Nest. Anwohnerin Frau Ehrmann meldete die Entdeckung. Der Bau ist bereits weit fortgeschritten, und es dürfte nicht mehr lange dauern, mit dem Eierlegen.
In zahlreichen Horsten im Coburger Land, Bad Rodach, Neida, Lautertal, Meeder, Wiesenfeld, Coburg-Neuses 1, Coburg-Beiersdorf und Coburg-Cortendorf, sitzen die Storchenpaare bereits fest auf ihren Nestern. Die ersten Küken könnten ab dem 25. April in Bad Rodach zu sehen sein. Alle Horste werden weiterhin von den Vorortbeobachtern und Hans Schönecker regelmäßig kontrolliert.