Mit einem eindrucksvollen Wallfahrtsgottesdienst mit Erzbischof Herwig Gössl wurde in der Basilika Marienweiher die diesjährige Wallfahrtssaison eröffnet.
Als erste Wallfahrtsgruppen trafen dazu im Gnadenort die Wallfahrten aus Wallenfels, Neukenroth und Großeibstadt ein. In Konzelebration mit Wallfahrtsseelsorger Pater Benedykt und Pfarrer Pater Florian, feierte der Erzbischof den Festgottesdienst. Ihnen zur Seite standen die Senioren-Ministranten aus Wallenfels.
Papst Franziskus hatte Heiliges Jahr ausgerufen
Wallfahrtsseelsorger Pater Benedykt begrüßte Erzbischof Herwig Gössl und dankte ihm für sein Kommen. Er erinnerte daran, das noch Papst Franziskus das Jahr 2025 als ein Heiliges Jahr ausgerufen und unter das Motto „Pilger der Hoffnung“ gestellt habe. An dieses Motto angelehnt sei auch das diesjährige Wallfahrtsmotto der Pfarrei Marienweiher: „Herr, lehre uns beten. Das Gebet als Quelle der Hoffnung“. Es lädt alle Wallfahrer dazu ein, sich neu mit ihrem Glauben auseinander zu setzen und dabei Gottes Barmherzigkeit zu erfahren.
In seiner Predigt ging Erzbischof Herwig Gössl der Frage nach „Wer hat in meinem Leben etwas zu sagen? Wer hat den Mut dazu?“ Um dies beantworten zu können, müsse der Mensch „Ich“ sagen, auf sich Bezug nehmen können. Sobald ein Kind dies sagen könne, beginne es aber auch schon, seinen Kopf durchsetzen zu wollen.
Erzbischof Gössl: Als eigenständige Person bestehen
Dabei, so der Erzbischof weiter, solle es doch lernen, lieb zu sein, gemeinschaftsfähig und kompromissbereit zu werden. „Vor allem muss es lernen, um Vergebung zu bitten, Vergebung zu schenken und trotzdem als eigenständige Person zu bestehen.“ Diese Frage nach dem „Ich“ beginne im Kindesalter und ziehe sich durch alle Stationen des Lebens.
Im Johannesevangelium des Sonntags offenbart sich Jesus den Jüngern am See von Tiberias. Nachdem sie in der Nacht nichts gefangen hatten, sahen sie Jesus am Ufer stehen. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
Gössl erinnert an Widerstand gegen Nazi-Diktatur
Er sagte ihnen, dass sie die Netze noch einmal auswerfen sollen, mit Erfolg. Und sie erkannten, wer ihnen etwas zu sagen hatte: Er, Jesus, der Auferstandene, der mit ihnen das Brot brach. Und Jesus sagt: „Ich bin es“.
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Gössl erinnerte dabei auch an jene, die aus Treue zum christlichen Glauben und ihrem Gewissen gehorsam gegen die nationalsozialistische Diktatur Widerstand geleistet haben. Diese Menschen hätten eine eindeutige Entscheidung getroffen, wer in ihrem Leben das Sagen habe und wer nicht. Es sei alleine der Herr des Himmels und der Erde und es seien nicht all jene, Machthaber und Diktatoren, die sich immer wieder als Herr aufspielten. Und so, sein Resümee, sei es alleine die Liebe zum Herrn, auf die es im Leben ankomme.
Zechgemeinschaft Neukenroth sorgt für Musik
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Gesangsgruppe des Volkstrachtenvereins „Zechgemeinschaft Neukenroth“ die mit ihrem „Ave Maria“ aus der kleinen Bergkirche und weiteren ansprechenden Liedern den Gottesdienst bereicherten und die Gottesdienstbesucher in ihren Bann zogen. Die Orgel spielte Michael Lutz, ebenfalls aus der Pfarrei St. Katharina Neukenroth.
Am Ende des Festgottesdienstes dankte der Wallenfelser Wallfahrtsführer Franz Behrschmidt dem Erzbischof und allen Mitwirkenden für die Gestaltung des Gottesdienstes. Sein Dank galt auch den Wallfahrern aus Neukenroth, die sich gemeinsam mit den Wallenfelsern auf den Weg nach Marienweiher gemacht haben. Die gute Zusammenarbeit wünschte er beiden Pfarreien auch für die Zukunft.
Franz Behrschmidt gibt Amt ab
Nach nunmehr 29 Jahren gab er bekannt, dass dies seine letzte Wallfahrt als Wallfahrtsführer gewesen sei und er das Amt an Thomas Weiß übergebe und damit in jüngere Hände lege. Für seine geleistete Arbeit zollten ihm die Gottesdienstbesucher großen Applaus.
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