Ein Naturschutzprojekt des Landschaftspflegeverbands Landkreis Kulmbach fördert bedrohte Arten. Bei Pechgraben dient eine Sandgrube als Basis.
Die Nächte sind noch frostig, doch tagsüber steigen die Temperaturen bereits in frühlingshafte Höhen. Für viele Amphibien beginnt nun die Wanderzeit von den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern.
Klaus Schaumberg: Neuanlage von Tümpeln abgeschlossen
„Passend zum Saisonbeginn konnte der Landschaftspflegeverband Landkreis Kulmbach e.V. die Neuanlage und Gestaltung von Tümpeln in einer Sandgrube bei Pechgraben abschließen“, freut sich Klaus Schaumberg, Geschäftsführer des LPV.
„Die stillgelegten Sandgruben und -brüche in der Region sind wertvolle Sekundärbiotope und bieten zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Lebensraum“, erläutert Schaumberg. „Insbesondere die streng geschützten Kreuz- und Knoblauchkröten profitieren von den sandigen und tonigen Lehmen der Gruben und finden dort ein Refugium.“
Sandgruben südlich von Pechgraben
Eine ausreichende Wasserführung während der Larvenentwicklung ist essenziell, und Fischbesatz als potenzielle Bedrohung für den Amphibienlaich wurde ausgeschlossen.
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Die Sandgruben und Sandsteinbrüche südlich von Pechgraben, nahe dem 417 Meter hohen Höllberg, bilden einen besonders wertvollen Biotopkomplex. Dort finden sich Rohbodenvegetation, Sandpionierrasen, kleinflächige Übergangsmoore und lichter Kiefernwald.
Klaus Schaumberg: Landkreis hat Grundstücke erworben
Neben den seltenen Pflanzenarten und den Amphibien profitieren auch seltene Wildbienenarten wie Blutbiene, Rotbürstige Pelzbiene und Heide-Wespenbiene von den offenen, sandigen, teilweise auch lehmigen Substraten in den Gruben sowie den sonnenexponierten Flächen.
„Um diesen wertvollen Naturraum dauerhaft zu erhalten, hat der Landkreis Kulmbach mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds bereits vor einigen Jahren Grundstücke erworben“, erklärt Klaus Schaumberg. In Zusammenarbeit mit Landwirten des Maschinenrings Kulmbach wurde während der Wintermonate der Kiefernaufwuchs in der Höllberggrube zurückgenommen. Dies ermöglicht nun wieder eine bessere Besonnung der offenen Sandflächen und verbessert die Bedingungen für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten.
Biologin Mareen Geyer ist optimistisch
Ob die Investitionen Erfolg haben, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Biologin Mareen Geyer, Naturschutzfachkraft am Landratsamt Kulmbach, und Klaus Schaumberg, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Kulmbach e.V., sind jedoch optimistisch: „Wir hoffen, dass bald die Paarungsrufe der Kreuz- und Knoblauchkröten in den Sandgruben um Pechgraben zu hören sein werden.“
Das Projekt wurde zu 90 Prozent durch staatliche Mittel im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie finanziert. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Amphibienarten und zur langfristigen Erhaltung wertvoller Biotope in der Region.
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