Zum Welttag des Wassers möchte auch die Apotheker einen Beitrag leisten – und raten deswegen zum Schutz der Gewässer: Arzneimittel nicht über die Toilette oder Spüle entsorgen. Das unterstreicht auch Dr. Hans-Peter Hubmann, Sprecher der Apotheker im Landkreis Kulmbach.
„Nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente können über den Hausmüll entsorgt werden. Die Kommunen verbrennen den Hausmüll in der Regel in Müllverbrennungsanlagen, bevor mögliche Reste auf Deponien gelagert werden“, schreibt Hubmann in einer Pressemitteilung. Dadurch sei die Belastung des Grundwassers durch Medikamentenreste ausgeschlossen.
Größeren Mengen an nicht mehr benötigten Medikamenten nähmen Schadstoffsammelstellen an, wie Hubmann, erklärt: „Alt-Arzneimittel sind kein Sondermüll, sondern aus rechtlicher Sicht Hausmüll. Die meisten Tabletten, Zäpfchen oder Salben kann man einfach in die Restmülltonne geben. Das gilt auch für flüssige Arzneimittelreste wie Hustensaft.
Wichtig: die Medikamente gut verpacken, bevor sie in der Tonne landen; und – wenn möglich – auch erst am Leerungstag unter den Hausmüll mischen. „So vermeiden Sie, dass Unbefugte oder Kinder an die Medikamente gelangen.“ Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Alt-Medikamente richtig entsorgt, kann in jeder Apotheke im Landkreis Kulmbach nachfragen.
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Obwohl Apotheken laut Hubmann nicht verpflichtet sind, Altmedikamente zurückzunehmen, werde dieser Service noch in einigen Apotheken angeboten. Auch hier lohnt sich die Nachfrage. „Für Apotheken besteht keine gesetzliche Verpflichtung, nicht verbrauchte Medikamente anzunehmen. Dennoch bieten viele Apotheken einen freiwilligen Rücknahme-Service an und tragen die Kosten der Entsorgung“, erklärt der Kulmbacher.
Auch die Internetseite http://www.arzneimittelentsorgung.de des Bundesministeriums für Bildung und Forschung informiert Verbraucherinnen und Verbraucher darüber, wie im jeweiligen Landkreis die Entsorgung von Altarzneimitteln aus Privathaushalten geregelt ist.
Hubmann warnt jedoch: „Weil viele Patientinnen und Patienten mit ihren Medikamentenresten noch etwas Gutes tun wollen, werden wir oft nach der Möglichkeit von Arzneimittelspenden gefragt.“ Deshalb: Gebrauchte Arzneimittel dürfen auch nicht an Bedürftige gespendet werden, egal ob im In- oder Ausland. Denn eine hochwertige Arzneimittelversorgung sei bei einer solchen ‚Resteverwertung‘ schlicht unmöglich.
Neben der fragwürdigen Arzneimittelqualität sei bei solchen Kleinstmengen keine Versorgung mit ausreichenden Mengen in der richtigen Dosierung garantiert. Daher rät der Apotheker: "Wer Gutes tun will, sollte an Hilfsorganisationen Geld spenden, aber bitte keine Medikamentenreste.“
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