Bei einem Schlaganfall zählt bekanntlich jede Minute.
Gut, wenn im Falle eines Falles geschultes medizinisches Personal vor Ort ist und alle Beteiligten, von der Notaufnahme
bis zur stationären Versorgung im Klinikum zügig Hand in Hand arbeiten – so wie im Regiomed Klinikum Lichtenfels. Die dortige Schlaganfall‐Einheit („Stroke‐Unit“) wurde nach erfolgreich absolviertem Audit im Frühjahr kürzlich von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft rezertifiziert.
Klinikdirektorin Barbara Weid sieht in der neuerlichen Zertifizierung eine Auszeichnung der anhaltend hohen Qualität der medizinischen Versorgung am Klinikum: „Wir konnten das Zertifikat einmal mehr verteidigen und belegen somit, dass Schlaganfallpatienten bei uns in besten Händen sind.“
Der leitende Oberarzt und Neurologe Dr. Friedrich von Rosen hebt die Teamleistung hinter der Rezertifizierung hervor: „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zur erfolgreichen Durchführung des Audits beigetragen haben. Neben dem erfahrenen und eingespielten Stroke-Team sind dies auch unsere Logopäden sowie Physio- und Ergotherapeuten. Wir alle können stolz auf unsere Leistung sein.“
Namentlich erwähnt Friedrich von Rosener die Ärztin Dr. Daniela Herberg; sie sei zwischenzeitlich als Neurologin im MVZ Neustadt am Standort Coburg tätig, habe aber das Audit am Klinikum maßgeblich vorbereitet.
2023 profitierten 370 Patienten
Gerade dann, wenn schwere Schlaganfälle diagnostiziert wurden, kommt es auf das perfekt abgestimmte Zusammenspiel aus Team, Technik, Erfahrung und Kompetenz an. Patienten mit einem Verdacht auf Schlaganfall kommen oftmals über die Notaufnahme zur Stroke-Unit ins Klinikum Lichtenfels. Sie profitieren auch von der engen räumlichen Verbindung zur Intensivstation – so können die Schlaganfall‐Patienten bei Bedarf auch schnell intensivmedizinisch versorgt werden. Allein im Jahr 2023 hat man so mehr 370 Patienten mit der Haupt.- oder Nebendiagnose Schlaganfall helfen können.
Jeder fünfte erleidet Schlaganfall
Eine adäquate Schlaganfallversorgung kann dabei durchaus als Standortfaktor im ländlichen
Raum gesehen werden. Denn das Schlaganfallrisiko steigt mit dem Lebensalter. Jeder Fünfte erleidet im Laufe seines Lebens einen oder mehrere Schlaganfälle. „Durch die Zusammenarbeit im Regiomed-Verbund können bei Bedarf auch Katheterinterventionen mit Wiedereröffnung
verstopfter Gefäße oder neurochirurgische Eingriffe durchgeführt werden, was wiederum die Prognose bei schwerem Schlaganfall deutlich verbessern kann“, heißt es in einer Mitteilung der Klinik.
Zum Hintergrund: Die Stroke‐Unit am Klinikum Lichtenfels ist eingebettet in das Schlaganfallnetzwerk „Steno“. Die Abkürzung steht für Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern.
In diesem Netzwerk kooperieren 24 Kliniken in Mittel‐ und Oberfranken, der Oberpfalz und in Südthüringen bei der Behandlung von Schlaganfällen. Durch eine telemedizinische Vernetzung erhalten etwa 3,5 Millionen Menschen der Region Zugang zu einer wohnortnahen Versorgung.
Schnelle Hilfe bleibt bei einem Schlaganfall entscheidend – Grundlage dafür ist das frühe Erkennen der Symptome. Bei plötzlichen Sehstörungen, Sprach- oder Sprachverständnisstörungen, bei Lähmungs- oder Schwindelgefühlen oder ähnlichem, sollte sofort der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 alarmiert werden.