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Berufsschule
Viele sehr gute Abschlüsse
Die Staatspreisträger unter den Berufsschülern mit Emil Müller und Oberstudiendirektorin Karin Maywald (beide rechts).
Die Staatspreisträger unter den Berufsschülern mit Emil Müller und Oberstudiendirektorin Karin Maywald (beide rechts). // Klaus Werner
Klassenbester Daniel Peter mit der für die „Berufsschule Plus“ zuständigen Lehrerin Dorothea Heuer-Kretschmer.
Klassenbester Daniel Peter mit der für die „Berufsschule Plus“ zuständigen Lehrerin Dorothea Heuer-Kretschmer. // Klaus Werner
Melanie Gerlach und Romy Marschall, die mit einem Notendurchschnitt von 1,0 einen Regierungspreis erhielten.
Melanie Gerlach und Romy Marschall, die mit einem Notendurchschnitt von 1,0 einen Regierungspreis erhielten. // Klaus Werner
Bad Kissingen – 26 der insgesamt 115 Berufschülerinnen und -schüler haben eine Auszeichnung bekommen. Weiterentwickelt haben sich alle.

„Der Abschluss der Ausbildung ist ein Übergang von einer Lebenssituation in eine andere, und Ihre berufliche Zukunft ist nun mit mehr Verantwortung verbunden“ – nachdenkliche Worte gab Schulleiterin Karin Maywald den 115 Absolventen bei der Abschlussfeier an der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen mit auf den Weg und ergänzte: „Dies ist mit Wehmut verbunden, weil eine gute Zeit in gewohnter Umgebung zu Ende geht, aber auch mit Freude, weil ein Lebensabschnitt erfolgreich gemeistert wurde und man gespannt auf neue Herausforderung ist.“

Auszubildende aus den Fachbereichen Wirtschaft und Verwaltung, Nahrung und Gastronomie, Kfz- und Kunststofftechnik sowie Absolventen der „Berufsschule Plus“ warteten in der Aula der Staatlichen Berufsschule auf die Zeugnisse als Teil ihres beruflichen Abschlusses. Begrüßt wurde sie einerseits von Mareike Eickhoff, die die Abschiedsfeier musikalisch ausgestaltet, sowie von OStDin Karin Maywald.

Die Abschiedsfeier sei eine schöne Tradition, in deren Rahmen man die Zeugnisse und Auszeichnungen als Dokument eines erfolgreichen Berufsabschlusses erhalte. Damit seien die Grundlagen gelegt und das erworbene Wissen sowie eine positive Lebenseinstellung helfe, den Übergang vom Auszubildenden zur Kauffrau im Gesundheitswesen, zum Kfz-Mechatroniker oder zum Koch zu bewältigen.

Als Lehrkraft frage man sich, ob man „seine Schülerinnen und Schüler auch richtig vorbereitet habe“, so die Schulleiterin. Das Abschlusszeugnis, das am Ende der Feierstunde verteilt werde, sei hierfür der Beweis für das erworbene Wissen und Können und darüber hinaus eine Bestätigung, dass man sich persönlich weiterentwickelt habe.

Auch für stellvertretenden Landrat Emil Müller ist die Berufsschule ein Ort, an dem „Hardware und Software“ zusammenkommen. Der Landkreis sorge für die räumlichen Rahmenbedingungen, während sich die Lehrkräfte um die notwendigen Kenntnisse kümmern: „Beides zusammen ergibt das nötige Rüstzeug für die Zukunft.“

Es werden neue Herausforderungen auf die Nachwuchskräfte zukommen und es wird sich herausstellen, ob die einstige berufliche Entscheidung die richtige war. „Wenn die Freude an der Arbeit, am Beruf fehlt, dann sollte man sich neu orientieren“, war Müllers Ratschlag. Als Kommunalpolitiker wünsche er sich, dass man sich als junger Mensch auch für sein Umfeld interessiere, „denn die Gemeinschaft braucht Menschen, die sich für die allgemeinen Belange einsetzen.“

Thomas Leiner, Vorsitzender des Fördervereins der Berufsschule und kurzfristig verhindert, übermittelte per Email seine Glückwünsche und empfahl den Absolventinnen und Absolventen: „Hören sie öfters auf ihr Bauchgefühl, wenn es um Entscheidungen geht.“

Als Schülervertreter erinnerte Immanuel Redmann an das Sprichwort „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, was man anfangs auf dem Arbeitsplatz gespürt habe. Auch in der Berufsschule war es anfangs ein Auf und Ab. Aber auf beiden Ausbildungsplätzen des Dualen Systems wich die anfängliche Scheu der Routine und damit dem Vertrautsein mit der Arbeit und den Kollegen, berichtete er.

Mit einem Blick zurück werde er die Pausen in der Berufsschule mit den guten Gesprächen zwischen den Mitschülern vermissen, „dagegen werde ich das Berichtsheft nicht vermissen“. Sein Dank galt den Lehrkräften, „die mit mehr oder weniger Erfolg versucht haben, uns auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten“.

Bei immerhin 26 der 115 waren diese Bemühungen von überdurchschnittlichem Erfolg gekrönt, denn aufgrund ihrer Abschlussnote von 1,5 und besser gab es eine Staatspreis-Urkunde. Noch eine Stufe besser waren Melanie Gerlach und Romy Marschall, die aufgrund einer 1,0 als Notendurchschnitt einen Regierungspreis ausgehändigt bekamen, der mit einer Anerkennung in Höhe von 75 Euro verbunden ist.

Melanie Gerlach ist 28 Jahre alt und hat sich erst nach einigen beruflichen Irrwegen für den Beruf „Fachkraft im Gastgewerbe“ entschieden, die sie erfolgreich im Dorint-Hotel (Bad Brückenau) gelernt hat. Erst einmal möchte sie in der Gastronomie bleiben, strebt aber ein Studium als Spiele-Entwicklerin an. Romy Marschall ist 19 Jahre alt und hat den Beruf „Kauffrau im Gesundheitswesen“ am Klinikum Würzburg-Mitte gelern. Sie möchte nun das Abitur nachholen.

Dorothea Heuer-Kretschmer als verantwortliche Lehrkraft verabschiedete in der Abschlussfeier auch fünf Absolventen der „Berufsschule Plus“ (BS+). Die BS+ führe zur Fachhochschulreife, wie sie erklärte, und zwar durch zusätzlichen Fachabitur-Unterricht, der parallel zur zwei oder dreijährigen Berufsausbildung jeweils samstags zu absolvieren sei. Erfolgreich waren Julius Blum (Fachkraft für Lagerlogistik), Lena Höchemer (Malerin/Lackiererin), Maximilian Wnend (Elektroniker für Informations- und Systemtechnik) und Ilia Rasvalaev (Hotelfachmann).

Klassenbester wurde Daniel Peter, der der zeitgleich seine zweieinhalbjährige Ausbildung zum Polizisten bei der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung Sulzbach-Rosenberg abgeschlossen hat. Der 19-Jährige aus Feuerthal besuchte die Realschule in Hammelburg und konnte deshalb den samstäglichen Unterricht in Bad Kissingen besuchen. Das nächste Ziel ist ein zweijähriges Studium an der Hochschule für den öffentlichen Dienst – Fachbereich Polizei und danach, als Polizeikommissar oder beim Bayrischen Landeskriminalamt zu arbeiten.

Die Staatspreisträgerinnen und Staatspreisträger sind:

Kfz-Mechatroniker Moritz Baumeister, Luca Ebhart, Jannik Müller, Richard Römhild, Ricky Joe Stroehl und Nils Then

Hotelfachleute Amanda Amade, Anna Christina Baus, Eva Kirchner, Meryana Salbini, Noshy Habib Momtaz Zaky

Koch/Köchin Jakob Cermann, Dominik Simon Elm, Ruben Klein

Kaufleute im Gesundheitswesen Natascha Stephanie Wolf, Marie Köhnlein, Leonie Seuffert, Lea Marie Mock, Jana Scherm, Julia Striegel

Kaufleute für Büromanagement Emely Luther, Anna-Lena Erhard, Alina Heil, Mona Katzenberger

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