Wie geht es weiter mit Schauspieldirektor Matthias Straub? Der ist derzeit noch am Landestheater Coburg beschäftigt, aber sein Vertrag läuft mit der nächsten Spielzeit aus, also im Sommer 2026. Noch haben sich weder Intendant Neill Barry Moss noch der Verwaltungsausschuss des Landestheaters offiziell zu dieser Frage geäußert. Aber die Frage wird in der Coburger Stadtgesellschaft gestellt – in diesem Fall vom Soroptimist International (SI) Club Coburg.
Dessen Sprecherin Helga Brachmann wandte sich nun in einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Theaterausschusses, Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.
„Herr Straub ist seit 2010 am Landestheater und hat in dieser Zeit als Spartendirektor und Regisseur ein ausgewogenes Programm aus ernsten wie auch leichteren Stücken mit großem Erfolg umgesetzt und sowohl das Theater am Schlossplatz als auch das Globe, die Reithalle und weitere Spielstätten mit begeisterten Zuschauern gefüllt“, schreibt Helga Brachmann. Im Programm seien schwerere Theaterstücke gewesen, die zum Nachdenken anregten, wie zum Beispiel Dürrenmatts „Die Physiker“, „Endstation Sehnsucht“, „Der „Reichsbürger“, „Draußen vor der Tür“.
Zuschauerrekorde mit „Rocky Horror Show“ und Co.
Daneben habe es amüsante Aufführungen gegeben wie „Don Camillo und Peppone“, die „Spider Murphy Story“, „Ewig jung“ oder jetzt gerade erst die spartenübergreifende „Rocky Horror Show“. Diese habe in zwei Spielzeiten Zuschauerrekorde aufgestellt und auch viele junge Zuschauer ins Theater gelockt, macht Helga Brachmann geltend. In Straubs Zeit sei auch die Corona-Pandemie gefallen, „die mit großem Einsatz gemeistert wurde“. So hätten die Zuschauer „Hamlet“ im Internet sehen können, später auf der Bühne.
Hinzugekommen sei der „sicher nicht einfache Umzug vom Theater am Schlossplatz ins Globe“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Sein Ideenreichtum und der damit verbundene Erfolg haben in dieser Zeit nicht nachgelassen. Immer wieder sind die Zuschauer fasziniert und füllen das Globe“, fasst Brachmann zusammen.
„Wir fragen uns auch, ob es sinnvoll ist, ein Jahr vor dem 200-Jahr-Jubiläum des Landestheaters gleichzeitig mit dem Weggang von Ballettdirektor Mark McClain und Generaldirektor Daniel Carter auch den Schauspieldirektor auszutauschen. Deshalb sollten die Mitglieder des Theaterausschusses sich wirklich überlegen, ob der Vertrag mit Herrn Straub nicht verlängert werden sollte. Viele begeisterte Theaterbesucher würden seinen Weggang sehr bedauern“, schließt der Brief des SI Clubs Coburg.
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Soroptimist International ist ein sogenannter Service-Club nur für Frauen, ähnlich wie Lions und Rotarier. Der erste Club wurde 1921 von einem Mann gegründet: Stuart Morrow, aktives Mitglied bei Rotary, wollte ein Club-Pendant für Frauen schaffen, weil Rotary damals noch keine Frauen aufnahm. Der SI Club Coburg hat nach eigenen Angaben rund 30 Mitglieder aus dem Raum Coburg und Südthüringen.