Andreas Michael Armin Siegfried Hubertus Friedrich-Hans Prinz von Sachsen Coburg und Gotha, Herzog zu Sachsen, wurde am 21. März 1943 auf Schloss Casel in der Niederlausitz (Brandenburg) geboren und verstarb am 3. April 2025 in Coburg.
Casel-Golzig war das Landgut der Großeltern mütterlicherseits. Seine Hoheit der Prinz ist der erstgeborene Sohn des verstorbenen Prinzen Friedrich Josias von Sachsen Coburg und Gotha und seiner ersten Gemahlin Gräfin Victoria-Louise zu Solms-Baruth. Prinz Andreas hatte zwei Halbschwestern und einen Halbbruder, die den weiteren Ehen von Prinz Friedrich Josias entstammen: Prinzessin Claudia, Prinzessin Beatrice und Prinz Adrian.
Deutscher und britischer Staatsbürger
Prinz Andreas war direkter Alleinerbe seines 1954 in Coburg verstorbenen Großvaters Carl Eduard, Herzog von Sachsen Coburg und Gotha, dem jüngsten Enkel des Prinzen Albert und der Königin Victoria von Großbritannien. Der Prinz besaß die deutsche und die britische Staatsangehörigkeit. Mit dem Tode seines zuletzt auf Schloss Greinburg in Grein an der Donau (Oberösterreich) lebenden Vaters Prinz Friedrich Josias am 23. Januar 1998 folgte Prinz Andreas diesem als Chef des Herzoglichen Gesamthauses.
Im Jahre 1949 zog der Prinz mit seiner Mutter und ihrem zweiten Ehemann nach New Orleans in den USA, wo er seine Kindheit verbrachte und die Schule besuchte. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr reiste der Prinz regelmäßig nach Deutschland und übersiedelte schließlich im Jahre 1965 nach Coburg, um sich auf seine künftigen Aufgaben vorzubereiten. Seinen Wehrdienst leistete er von 1966 bis 1968 bei dem Panzeraufklärungsbataillon 6 in Eutin (Schleswig-Holstein). Nach Volontariaten in der Holzbranche absolvierte der Prinz von 1969 bis 1971 eine Ausbildung zum Holzkaufmann in Hamburg.
Erbprinz Hubertus folgt auf seinen Vater
Während seiner Ausbildungszeit in Norddeutschland lernte der Prinz Carin Dabelstein kennen. Sie wurde am 16. Juli 1946 in Hamburg geboren und ist die Tochter des verstorbenen Kaufmannes Adolph Dabelstein und seiner ebenfalls verstorbenen Frau Irma geborene Callsen. Die standesamtliche Eheschließung erfolgte am 18. Juni und die kirchliche Hochzeit am 31. Juli 1971. Der Tradition und dem Hausgesetz von 1855 entsprechend, erfolgte die Vermählung mit Einwilligung des seinerzeitigen Chefs des Hauses, Prinz Friedrich Josias.
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Prinz Andreas und Prinzessin Carin haben drei Kinder: Prinzessin Stephanie, geboren am 31. Januar 1972 in Hamburg, Erbprinz Hubertus, geboren am 16. September 1975 in Hamburg, und Prinz Alexander, geboren am 4. Mai 1977 in Coburg. Erbrprinz Hubertus folgt seinem verstorbenen Vater den Bestimmungen des Hausgesetzes als Chef des Herzoglichen Gesamthauses nach.
Vorstandes der beiden Stiftungen des Herzoglichen Hauses
Prinz Andreas war Mitglied des Vorstandes der beiden Stiftungen des Herzoglichen Hauses – der Stiftung der Herzog von Sachsen Coburg und Gotha'schen Familie (Familienstiftung) und der Herzog von Sachsen Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft (Kunststiftung). In diesen Stiftungen, die von Herzog Carl Eduard im Jahre 1928 gegründet wurden, ist das sogenannte Hausvermögen vereinigt.
Die Familienstiftung, zu deren stiftungsberechtigten Mitgliedern zahlreiche Angehörige des Herzoglichen Gesamthauses in ganz Europa gehören, betreibt Forstwirtschaft in Bayern, Thüringen und Österreich sowie die Unterhaltung der Schlösser Callenberg bei Coburg und Greinburg im oberösterreichischen Grein an der Donau. Die Kunststiftung hält das verbliebene Kunst- und Kulturgut des Hauses, das im Rahmen der Sammlung Herzoglicher Kunstbesitz der Öffentlichkeit zugänglich und Gegenstand regelmäßiger Sonderausstellungen ist.
Engagiert in Verbänden
Prinz Andreas engagierte sich in zahlreichen Verbänden und Vereinigungen, insbesondere in den Bereichen der Kunst und Kultur sowie der Sportförderung. Nach mehrjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Stadtrat von Coburg richtete sich sein Augenmerk zunehmend auf nationale und internationale Aspekte der Denkmalpflege und des kulturellen Austausches. So war der Prinz beispielsweise Mitglied im Vorstand der Coburger Landesstiftung, der Prinz-Albert-Gesellschaft und im Vorstand der Stiftung Schloss Friedenstein.
Er war ferner Protektor des Deutschen Schützenbundes und Vorsitzender der Coburger Kreisgruppe der Deutschen Olympischen Gesellschaft. Für sein kulturelles und gesellschaftliches Engagement waren dem Prinzen zuletzt unter anderem im Rahmen eines EU-Botschaftertreffens das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich sowie die Ehrenbürgerwürde der Stadt Gotha verliehen worden. Im Dezember 2023 wurde ihm ebenfalls die Ehrenbürgerwürde der Stadt Coburg verliehen.
In seiner Freizeit ging der Prinz gern auf Reisen und interessiert sich besonders für die Jagd, den Autosport und die Erholung in der Natur. Genuss bereiteten ihm schließlich auch gute Küche und das ungezwungene Beisammensein im Kreise der Familie und Freunde.