Update vom 6. März:
Lichtermeer: Auch CSU und FDP sind dabei
Das „Lichtermeer gegen Rechtsextremismus“, das am Sonntag, 17. März, auf dem Coburger Schlossplatz geplant ist, wird von zahlreichen Organisationen und Gruppierungen unterstützt. Was das Organisationsteam vom Verein Comun besonders freuen dürfte: Auch die Coburger CSU und die Coburger FDP sind dabei.
Zur Erinnerung: Bei der Demonstration gegen rechts, zu der Ende Januar 4000 Menschen auf den Coburger Marktplatz kamen, hatten die Coburger CSU und die Coburger FDP eine Teilnahme noch abgelehnt. Unter anderem, so war zu hören, hatte man speziell bei der CSU ein Problem damit, dass sich die Demo damals „gegen rechts“ richtete. Das erschien manchen offenbar zu undifferenziert.
Das Lichtermeer soll nunmehr explizit „gegen Rechtsextremismus“ sein.
Lichtermeer ab 18.30 Uhr auf dem Schlossplatz
Was genau ist am Sonntag, 17. März, geplant? Treffpunkt ist zunächst um 17.30 Uhr auf dem Albertsplatz. Gut wäre, wenn Teilnehmende eine Taschenlampe mitbringen. Aber ein Handy mit Taschenlampenfunktion tut’s natürlich auch. Denn ab 18.30 Uhr soll auf dem Schlossplatz geleuchtet werden. Geplant ist, dass die Worte „Nie wieder“ gebildet werden.
Wer genau ist alles dabei?
Folgende Organisationen laden ein:
COMUN e.V., SPD-Fraktion Stadtrat zu Coburg, SPD-Kreisverband Coburg-Land und Coburg Stadt, Jusos Coburg und Land, Bündnis 90/Die Grünen KV Coburg-Land und Coburg Stadt, Grüne Jugend Coburg, FDP Coburg-Stadt und Land, CSU Stadt Coburg, Junge Union Coburg Stadt und Land, Die Linke Kreisverband Coburg, der Betriebsrat Klinikum Coburg, Omas gegen Rechts Bamberg, Fridays for Future, DGB Oberfranken, Verdi, Tucurui, LBV Coburg, LBV Landesbund für Vogel- und Naturschutz, PETA Streetteam Coburg, Coburg ist bunt, Alternative Kultur, Umbrella, die Humanisten, Wir in Coburg, Evangelische Erwachsenenbildung Oberfranken West, SV Bosporus Coburg, SV der Hochschule Coburg, Bürgerkreis Umwelt Lauertal, TSV Beiersdorf, Omas gegen Rechts Coburg, IG Metall, Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Coburg, CSD Coburg, Pro Coburg, Hochschule Coburg, Forum 1.5 Bamberg u. Coburg, Scientists for Future, AWO.
Hier der ursprüngliche Text vom 4. März:
Lichtermeer auf dem Coburger Schlossplatz geplant
Inzwischen sind schon ein paar Wochen vergangen, als in Coburg ein beeindruckendes Zeichen für die Demokratie gesetzt wurde. 4000 Menschen trafen sich Ende Januar auf dem Marktplatz zu einer Demonstration, die sehr kurzfristig vom Verein Comun organisiert worden war.
„Remigration“: Enthüllungen um Geheimtreffen
Auslöser waren damals die Enthüllungen der Rechercheplattform „Correctiv“ rund um ein Geheimtreffen, bei dem – unter Beteiligung auch von AfD-Politikern – über die massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland beraten wurde („Remigration“).
Kampf für die Demokratie
Das Comun-Team um Helena Lakemann, Olivia Wyglenda, Ulf Wunderlich und Oliver Pieschel wird seitdem immer wieder mit einer Frage konfrontiert: „Wann geht’s weiter?“ Denn der Kampf für die Demokratie ist ja noch lange nicht gewonnen. Im Gegenteil.
Helena Lakemann und Olivia Wyglenda schauen vor allem voller Sorge auf Bayerns Nachbarbundesland, wo die AfD bei der diesjährigen Landtagswahl stärkste politische Kraft werden könnte. „In Thüringen wird der Rechtsradikalismus salonfähig!“ Helena Lakemann ist sehr bestürzt darüber: „Wie gefährlich die AfD ist, ist noch immer nicht in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen.“ Sie hält es geradezu für einen „Bildungsauftrag“, immer und immer wieder über die „verfassungsfeindlichen Ziele der AfD“ zu informieren.
Was ist am 17. März in Coburg geplant?
Deshalb soll es jetzt nachgelegt werden. Für Sonntag, 17. März, ist eine weitere Veranstaltung geplant. Das Comun-Team wird dabei erneut von zahlreichen Parteien und Gruppierungen unterstützt.
Was genau ist geplant? Es soll ein „Lichtermeer gegen Rechtsextremismus“ auf dem Schlossplatz geben.
Wer möchte, kann bereits um 18.30 Uhr zum Albertsplatz kommen und bitte eine Taschenlampe oder eine ähnlich sichere Lichtquelle mitbringen. Vom Albertsplatz wird dann gemeinsam durch die Innenstadt zum Schlossplatz gelaufen.
„Nie wieder!“
Auf dem Schlossplatz wird mit Kreide ein Schriftzug aufgemalt sein: „Nie wieder“. Ab 19 Uhr sollen sich möglichst viele Menschen entlang dieser Markierung aufstellen. Mithilfe einer Drohne, die in die Höhe steigen wird, wird diese leuchtende „Nie wieder“-Formation im Bild festgehalten.
Begleitend soll es auch einige Redebeiträge geben. Den Organisatorinnen und Organisatoren ist es aber wichtig, dass die einzelnen Reden relativ kurz sind. Bei der Demonstration Ende Januar auf dem Markt sei nämlich mitunter kritisiert worden, dass manche Reden zu lange gewesen seien.
Auch Sambagruppe mit dabei
Zur Auflockerung sind auch Lieder, Gedichte sowie der Auftritt einer Sambagruppe geplant.
Der vielleicht größte Unterschied zur Veranstaltung von Ende Januar liegt aber in einem Detail beim Titel. Das Lichtermeer richtet sich nicht „gegen rechts“, sondern „gegen Rechtsextremismus“. Auf diese Weise besteht nicht zuletzt die Hoffnung, dass sich diesmal auch die CSU zur offiziellen Teilnahme durchringen kann. Bei der „Demo gegen rechts“ am Marktplatz hatte zumindest die Coburger eine Teilnahme noch abgelehnt.
Vereint im Kampf gegen Rechtsextremismus
Helena Lakemann, die ja auch Vorstandssprecherin der Coburger Grünen ist, sagt: „Bei allen Unterschieden, die wir bei Sachthemen haben: Im Kampf gegen den Rechtsextremismus und für die Demokratie sollten wir vereint sein.“ Und sie stellt klar: „Wir brauchen die CSU, um den Rechtsextremismus bekämpfen zu können!“
„Weckruf für die Gesellschaft“
Olivia Wyglenda spricht von einem „Weckruf für die Gesellschaft“. Denn die AfD samt ihrem Wahlprogramm sei bereits inmitten der Gesellschaft angekommen. „Deshalb obliegt es uns, jene zu ermutigen, die durch das gegenwärtige und vergangene politische Geschehen verunsichert sind!“
Dies solle erreicht werden, indem ein breites Bündnis aus Parteien, Vereinen und Organisationen zusammenstehen. Olivia Wglenda: „Die Veröffentlichungen von Correctiv betrachte ich als einen dringlichen und letzten Appell zur Verteidigung unserer Demokratie.“ Sie sagt: „Es genügt nicht mehr, passiv zu Hause zu verweilen, während die AfD und andere rechtsextreme Akteure die Deportation von Millionen unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen vorbereiten.“
INFO
„Lichtermeer gegen Rechtsextremismus“ am Sonntag, 17. März, in Coburg. Start ist um 18.30 Uhr am Albertsplatz; wer möchte, kann auch um 19 Uhr direkt zum Schlossplatz kommen. Taschenlampe oder andere sichere Lichtquelle mitbringen!
Lesen Sie auch: