Die Grünfläche am Haus Contakt ist zu einem besonderen Garten umgestaltet worden. Für Tiere, Insekten und Pflanzen ist er jetzt ein wertvoller Lebensraum – und für Menschen gibt es viele Tipps.
Man weiß gar nicht, worüber man sich mehr freuen soll: darüber, dass in der Unteren Realschule ein toller Garten entstanden ist, oder darüber, dass es sich hierbei um ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt von zwei sehr engagierten Umweltgruppen handelt.
Ein Blick in den neuen Contakt-Garten in Coburg
Rückblende: Die Mitglieder der AG Natur im Zukunftsraum Coburg (ehemals „Green Deal“) hatten vor etwa zwei Jahren eine Idee. Sie wollten aufzeigen, welche Möglichkeiten es im eigenen Garten (oder auch in einem nur kleinen Vorgarten) gibt, etwas für den Naturschutz zu tun. Deshalb suchten sie eine Fläche, in der sie zum Beispiel ein Hochbeet, ein Staudenbeet oder auch ein Blühbeet als Anschauungsobjekte anlegen können. Weil diese Fläche möglichst nahe zur Innenstadt sein sollte, gestaltete sich die Suche zunächst schwierig.
Grüner Gockel von St. Moriz
Die Köpfe rauchten nahezu parallel auch in der Umweltgruppe der evangelischen Kirchengemeinde St. Moriz, „Grüner Gockel“ genannt. Denn die Wiese an derem Haus Contakt sollte endlich aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst sowie optisch und ökologisch ein wenig aufgewertet werden. Aber wie?
Zum Glück fanden die beiden Gruppen zueinander. Es gab viele gemeinsame Treffen, es wurde gemeinsam kräftig angepackt – und nun steht die Eröffnung des „Contakt-Gartens“ unmittelbar bevor. Termin: Samstag, 10. Mai, 14 Uhr.
Der „Contakt-Garten“ soll auf gewisse Weise ein „Lehrgarten“ sein – aber ohne erhobenen Zeigefinger. „Wir wollen zeigen, was selbst auf kleinen Flächen möglich ist“, erklärt Bernd Kleim, „wir wollen Tipps geben und zum Nachahmen begeistern.“ Bernd Kleim ist Umweltbeauftragter von St. Moriz und engagiert sich seit Jahren im „Grünen Gockel“.
Was ist der Contakt-Garten in Coburg?
Im „Contakt-Garten“ können sich Gartenbesitzer allerhand Anregungen holen. Sie sehen, wie schön ein Staudenbeet oder ein Blühstreifen aussieht, gleichzeitig wird auf Infotafeln erklärt, welche positiven Auswirkung das alles für die Natur hat. Beispiel Blühstreifen: Sie bieten Nahrung für Vögel und Insekten und tragen somit zur Artenvielfalt bei. - Ebenso gibt es auf den Infotafeln Tipps, wie sich die einzelnen Maßnahmen am besten umsetzen lassen.
Um beim Beispiel Blühstreifen zu bleiben:
- Heimische Blütenmischung auswählen! Wild- und Wiesenpflanzen bevorzugen (Zuchtpflanzen vermeiden); ungefüllte Blüten sind noch dazu bienenfreundlich
- Vorbereiten des Bodens durch Umgraben oder Abstechen der Grasnarbe (etwa zehn Zentimeter tief)
- Aussaat vorzugsweise im Frühjahr: Verteilen der Samen (etwa 1,5 bis 2 Gramm pro Quadratmeter); Samen leicht einharken und andrücken
- Die ersten vier bis sechs Wochen den Boden feucht halten
- Verblühtes, das abgeschnitten wurde, sollte man liegen lassen – es sät sich von selbst aus. Blütenstängel lässt man stehen, denn sie dienen Insekten als Winterquartier
Zum einen soll der „Contakt-Garten“ also Menschen anlocken, die sich Anregungen holen wollen. Zum anderen soll hier aber auch ein neuer Lebensraum für Tiere, Insekten und Pflanzen entstehen – und das nur wenige Schritte von der Coburger Innenstadt entfernt.
Wichtig ist den Initiatoren die Botschaft: Selbst bei nicht idealen Bedingungen kann jeder einen pflegeleichten Beitrag für den Naturschutz leisten. Bei einem Rundgang durch den „Contakt-Garten“ gibt es dafür viele Inspirationen.
Unterstützt wurde das Projekt vom Coburger Designforum, von der evangelischen Kirchgemeinde St. Moriz, von der Niederfüllbacher Stiftung und vom Förderprogramm „Leader“ (Regionalmanagement Coburg). Das Projekt „Zukunftsraum Coburg“ wiederum ist ein im Rahmen des GAP-Strategieplans Deutschland gefördertes Projekt im Freistaat Bayern (EU und bayerisches Landwirtschaftsministerium).
Eröffnung des Contakt-Gartens in Coburg
- Wann? Samstag, 10. Mai, 14 Uhr
- Wo? beim Haus Contakt, Untere Realschulstraße 3
- Was? Dieser modular aufgebaute Garten soll Gartenfreunden und allen, die sich für Natur im städtischen Raum interessieren, Informationen an die Hand geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie sie ihre (Vor-)Gärten möglichst pflegeleicht und naturnah auch bei nicht idealen Bedingungen anlegen können.
- Wie? In der Einladung heißt es: „Kommt vorbei! Entdeckt den Garten und feiert mit uns – mit Kaffee und Kuchen“
- Wer? Der „Contakt-Garten“ ist ein Projekt der AG Natur im Zukunftsraum Coburg (ehemals Green Deal) und dem Grünen Gockel, der Umweltgruppe der evangelischen Kirchengemeinde St. Moriz


