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Nach den Preiserhöhungen
Weniger Verlust bei der HUK - höhere Preise möglich
Die Huk hat im Jahr 2024 wieder deutlich zugelegt.
Die Huk hat im Jahr 2024 wieder deutlich zugelegt. // Oliver Schmidt
Coburg – Die HUK Coburg hat nach dem schwachen 2023 im vergangenen Geschäftsjahr ein deutlich besseres Ergebnis eingefahren. Ganz aus dem Tal ist der Versicherer aber bei einer Sparte nicht.
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Rund 15 Prozent teurer waren die Versicherungen bei der Huk im vergangenen Jahr geworden, insgesamt hatte die Branche die Preise angehoben. Der Coburger Konzern allerdings hat damit im Geschäftsjahr 2024 einen weiteren Sprung nach vorne gemacht als andere Versicherer.

Die Huk hat ihr Ergebnis 2024 auf 541 Millionen Euro vor Steuern gesteigert, im Vorjahr waren es noch 451 Millionen gewesen. Die Hauptsparte, die Autoversicherungen, die 2023 noch deutlich defizitär abgeschlossen hat, hat zugelegt. Der Bestand an versicherten Fahrzeugen habe um 0,8 Prozent auf 14 Millionen zugelegt, teilte der Konzern am Dienstag in München mit. Die Bruttobeitragseinnahmen seien in diesem Bereich um 15,1 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt seien die Beitragseinnahmen um 10,4 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro gestiegen. 

Ganz in den schwarzen Zahlen ist die Huk aber in ihrem Flagschiff-Bereich damit noch nicht. Das zeigt die Combined Ratio, die den Zusammenhang zwischen Schäden und Kosten für den Versicherer ausdrückt. Liegt diese Zahl unter 100, ist das Geschäft positiv. Im Jahr 2023 lag die Combined Ratio bei den KfZ-Versicherungen bei 113,4 Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr sank sie dann auf 101,7 Prozent. Für das laufende Jahr peile die Huk aber an, die CR wieder unter 100 zu senken. 

Preise könnten weiter steigen

Was für den Versicherer auch 2024 teuer geblieben sei, seien die hohen Kosten für Ersatzteile und Werkstatt-Stunden, sagte Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer am Dienstag. „Die Inflation bei den Ersatzteilen liegt bei 6 Prozent, bei dem Stundensatz für Lohn in der Werkstatt bei fast 9 Prozent.“ Auch in dieser Branche führe Personalmangel dazu, dass man mehr bezahlen müsse, „um Leute in die Werkstatt zu bekommen.“  Wie sich diese Inflationsraten entwickeln, werde – zusammen mit der Schadenshäufigkeit – auch bestimmen, ob die Huk im kommenden Jahr die Preise erneut anheben müsse, sagte Rheinländer. Sollten die aktuellen Kosten aber so hoch bleiben, ist wohl damit zu rechnen. 

Jörg Rheinländer
Jörg Rheinländer // Huk Coburg

Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann sprach am Dienstag aber dennoch von einem „äußerst zufriedenstellenden Jahr“. Die Zahl der Neukunden habe bei 212.000 gelegen und damit 1,6 Prozent über 2023. Insgesamt seien damit 13,3 Millionen Menschen bei der Huk versichert. Die Zahl der Verträge sei um 754.000 (plus 1,7 Prozent) gestiegen, auf 46,2 Millionen Stück.

Eines der Probleme der jüngeren Vergangenheit hat die Huk nach eigenen Angaben in den Griff gekriegt: den massiven Bearbeitungsrückstand bei Schadensfällen. Noch Anfang 2024 war die Huk mit rund 100.000 Schadensfällen zurück gewesen. „Aktuell sind wir bei unter 10.000 Fällen, die älter als 14 Tage sind“, sagte Rheinländer am Dienstag. Zwei der Maßnahmen, mit der die Rückstände aufgearbeitet worden seien: Man habe Mitarbeiter eingestellt, bestimmte Vorgänge auch an einen externen Dienstleister gegeben. 

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