Der Oberbürgermeister informierte über den aktuellen Planungsstand zur Ortsmitte von Beiersdorf. Ideen gibt es weiterhin viele – doch nicht nur aufgrund der angespannten Haushaltslage ist fraglich, was wann umgesetzt werden kann.
Bereits seit vielen Jahren wird über eine Neugestaltung der Ortsmitte von Beiersdorf – und ganz konkret von der noch unbebauten, sogenannten Sommerwiese – diskutiert. Auch bei einem der Stadtteilspaziergänge von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) kam es im Sommer 2022 zu einem regen Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern darüber.
Anfrage der CSU/JC-Stadtratsfraktion
Jetzt wollte die CSU/JC-Stadtratsfraktion in einer Anfrage wissen, wie der aktuelle Stand der Planungen ist.
Wie der Oberbürgermeister daraufhin mitteilte, habe er Ende 2023 das Stadtbauamt gebeten, die Gespräche mit dem Bürgerverein Bertelsdorf betreffend den Ortsmittelpunkt „wieder zu intensivieren“. Derzeit arbeitet das Stadtbauamt daher einen Entwurf für einen Bebauungsplan aus.

Für den Bebauungsplan Ortsmitte, also die „Sommerwiese“, stünden seit einigen Jahren verschiedene Bebauungsmöglichkeiten zur Debatte, wie Sauerteig nochmals erinnert. Neben einer reinen Wohnbebauung, welche kontrovers diskutiert worden sei, werde von verschiedenen Akteuren – insbesondere seitens des Bürgervereins Beiersdorf – die Umsetzung der Ziele des ISEK befürwortet. Im ISEK, also dem integrierten Stadtentwicklungskonzept, werden für die „Sommerwiese“ unter anderem ein Bürgerhaus, ein Generationenwohnen sowie eine Verschiebung des Spielplatzes mit anschließender Herstellung einer Festwiese im Bereich des ehemaligen Spielplatzes vorgeschlagen.
Was wollen die Beiersdorfer?
Sauerteig gab in seiner Antwort aber auch zu bedenken, dass die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft im Rahmen seines Stadtteilspaziergangs
sehr unterschiedlich gewesen seien im Hinblick auf die „Sommerwiese“. Manche würden sich gar keine Bebauung wünschen, andere plädieren für eine Bebauung mit Einfamilienhäusern oder eben für eine die Realisierung der ISEK-Ziele. „Eine klare Mehrheitsmeinung der Teilnehmenden war hier eher nicht erkennbar“, so der OB.

Und dann sprach der OB auch noch das Thema Geld an. Wörtlich lautete seine Auskunft: „Eine wie auch immer ausgestaltete Umsetzung durch die Stadt Coburg ist abhängig von den genehmigten Haushaltsmitteln. Für die Finanzierung für einen Ortsmittelpunkt in diesem Sinne sind im Rahmen der Priorisierung von Vorhaben bis mindestens 2024 keine Haushaltsmittel vorgesehen.“
Suche nach einem Investor?
Sobald die Verwaltung verschiedene Planungsvarianten ausgearbeitet habe, und zwar „in enger Abstimmung mit dem Bürgerverein“, werde unter anderem auch der Stadtrat entscheiden müssen, ob und in welchem Umfang auch Haushaltsmittel vorgesehen werden sollen oder ob „gegebenenfalls“ die Suche nach einem Investor angestoßen werden soll.
Die Anfrage der CSU/JC-Stadtratsfraktion zur Entwicklung in Beiersdorf beinhaltete noch zwei weitere Punkte: die Straße „Wildfuhr“ und die Alte Schule.
Kein Ausbau der „Wildfuhr“
Zur „Wildfuhr“ erinnerte Sauerteig daran, dass ein etwaiger Ausbau im Mai 2020 vom Senat für Stadt- und Verkehrsplanung sowie Bauwesen abgelehnt worden sei.
Aufgrund des anhaltend desolaten Zustandes der Straße sei das Thema aber erneut in der Lekungsgruppe zur Umsetzung des Radwegekonzeptes „intensiv“ diskutiert worden. Die Gruppe kam laut OB zu dem Ergebnis, dass die Verbindung nicht ausgebaut werden soll. Die Begründung für diese Entscheidung habe im erforderlichen und „unverhältnismäßig hohen“ finanziellen Aufwand gelegen, sowie an der Erkenntnis, dass diese Mittel für andere Projekte dringender benötigt würden. Aber:„Der CEB bessert die Strecke weiterhin im Rahmen seiner Zuständigkeit für den Straßenunterhalt aus, um die Befahrbarkeit für Radfahrer zu sichern.“
Wie geht’s weiter mit der Alten Schule?
Was die „Alte Schule“ betrifft, würden laut Oberbürgermeister „bis auf weiteres“ durch die Stadtverwaltung alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um eine Nutzung des „zugegeben in die Jahre gekommenen, aber doch zweckmäßigen Gebäudes“ zu ermöglichen. So sei beispielweise Ende 2023 ein Brandschutznachweis erstellt worden, der die derzeitigen Nutzungen des Gebäudes berücksichtige.
Weitere Maßnahmen, wie etwa eine zwischen Oberbürgermeister und Baureferenten bereits diskutierte Generalsanierung, seien aktuell auch aufgrund der Haushaltssituation der Stadtverwaltung Coburg nicht vorgesehen.
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