Im Thurnauer Schlosses hat Bezirkstagspräsident Henry Schramm insgesamt 17 Denkmalpreise für die vorbildliche Sanierung von denkmalgeschützten Objekten in Oberfranken verliehen. Die Auszeichnung würdigt das Engagement von Privatleuten und Initiativen, die sich mit oft großem zeitlichen und finanziellen Aufwand dem Erhalt von alter Bausubstanz gewidmet haben.
Bezirksheimatpfleger Professor Dr. Günter Dippold stellte die einzelnen ausgezeichneten Objekte vor und würdigte die größtenteils aufwändigen und detailreichen Sanierungsarbeiten. Die Maßnahmeträger erhalten vom Bezirk Oberfranken ein Preisgeld von jeweils 5000 Euro.
Die Jury lobt die Bauherren
Eine Jury unter der Leitung des Bezirksheimatpflegers setzt sich jährlich mit den eingereichten Vorschlägen auseinander und bewertet sie. Der Bezirksausschuss entscheidet schließlich über die Vergabe der Preise für die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen.
Dippold verwies darauf, dass Denkmäler für Identität stehen: „Sie sind sichtbares Zeugnis der Geschichte eines Dorfes, einer Stadt oder sogar einer ganzen Region. Teils sind es herausragende Werk bekannter Architekten, die als Denkmäler eingetragen sind – Schlösser, Kirchen, Villen“, sagte er und weiter: „Häufig sind es aber auch die Zeugnisse der einfachen Bevölkerung, die für das Gesamtbild wichtig sind, Tropfhäuser, Scheunen und einfache Wohnbauten. Und gerade in Oberfranken dürfen wir auch die Industriebauten nicht vergessen, die ganze Regionen geprägt haben.“
Die Mühle in Mainleus ist ein Schmuckstück
Im Landkreis Kulmbach wurden zwei Objekte und deren Bauherren gewürdigt. Christian Schneider erhielt den Denkmalpreis, weil er in der Mainleuser Mühlstraße 18 die ehemalige Mühle mit Haupt- und Nebengebäuden in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden und unter großem Eigeneinsatz für zeitgemäßes Wohnen saniert hat, wie Günther Dippold herausstellte.
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Für die Sanierung der Anwesen Kressenstein 28 + 30 in Kulmbach wurde Fares Day ausgezeichnet. Day hat laut Dippold in den Jahren 2021 und 2022 die Gebäude mit einem „einfühlsamen Blick für die denkmalpflegerischen Anliegen“ saniert.
„Gerade beim Anwesen Kressenstein 30 handelt es sich um ein bedeutendes Industriedenkmal, ursprünglich Bürogebäude der Plüschfabrik Türk & Kneitz, später Verwaltungssitz der Petzbräu AG und schließlich Mädchenheim der Kulmbacher Spinnerei in den 1930er Jahren. Von dieser bewegten Vergangenheit zeugen etliche bauzeitliche Elemente im Inneren“, teilte der Bezirksheimatpfleger mit. Im Kressenstein 28 befindet sich das Café Stamm.
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