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Fussball
Beben in Kleintettau: Trainer weg, Mannschaft vor Rückzug
Andreas Böhnlein und die SG Kleintettau/Tettau gehen getrennte Wege.
Andreas Böhnlein und die SG Kleintettau/Tettau gehen getrennte Wege. // Gunther Czepera
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LKR Lichtenfels

Auf den ersten Blick wirkte es wie eine gewöhnliche Spielabsage am vergangenen Wochenende in der Kreisliga Kronach-Lichtenfels.

Die Spielgemeinschaft aus dem ASV Kleintettau und dem TSV 1860 Tettau trat am Samstagnachmittag nicht zum Auswärtsspiel beim TSV Marktzeuln an, weshalb das Spiel mit 2:0 für die Gastgeber gewertet wurde.

Doch hinter dieser Geschichte steckt mehr – viel mehr. Und sie könnte erhebliche Auswirkungen auf den Abstiegskampf haben. Denn die SG hat dieser Zeitung bestätigt, dass man gegenüber Spielleiter Egon Grünbeck den Rückzug aus dem Ligabetrieb erklärt hat.

Welche Folgen hat ein Rückzug? „Die Mannschaft wird aus dem Spielbetrieb genommen und rutscht mit null Punkten auf den letzten Platz. Alle anderen Mannschaften rücken automatisch auf“, erklärt Grünbeck. Die betreffenden Spiele werden entsprechend aus der Wertung genommen.

Das bedeutet: Hat eine Mannschaft in dieser Saison zweimal gegen die SG Kleintettau/Tettau gewonnen, verliert sie die erzielten sechs Punkte. Hat sie beide Spiele verloren, ändert sich an der Punkteanzahl nichts. Das ist durchaus brisant, wenn man bedenkt, dass fünf Spieltage vor Schluss nur vier Punkte zwischen dem ersten Relegationsplatz (13.) und Platz acht liegen.

Andreas Böhnlein ist weg

Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Fest steht, dass Andreas Böhnlein nicht mehr bei der Spielgemeinschaft aktiv ist. Die gemeinsamen Wege zwischen der SG und dem erfolgreichen Spielertrainer (acht Tore und elf Assists in dieser Saison) haben sich getrennt. Das hat der 33-Jährige, der aktuell aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht einsatzfähig ist, gegenüber dieser Zeitung bestätigt.

Laut Informationen soll das jedoch nur die Spitze des Eisbergs sein. Denn nicht nur Böhnleins Zeit in Kleintettau soll zu Ende sein. Einige Spieler sollen suspendiert worden sein.

Stimmt das, wäre es für die SG Kleintettau/Tettau unmöglich geworden, einen geregelten Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Nur bei einem ihrer sechs Spiele nach der Winterpause standen mehr als 15 Spieler zur Verfügung. Das war am 16. März beim 0:1 gegen die SpVgg Lettenreuth, als 16 Mann im Kader der Spielgemeinschaft standen.

In Kleintettau wollte man sich zu alledem noch bedeckt halten. Der Sportliche Leiter Lukas Bock bestätigte, dass am Dienstagabend eine Vorstandssitzung stattfand, in der das weitere Vorgehen diskutiert wurde. Einzelheiten, Informationen und Statements sollen laut Bock im Laufe der kommenden Woche in einer offiziellen Pressemitteilung veröffentlicht werden.

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