Obstblüte im Alten Land bei Jork
Jedes Frühjahr zwischen Mitte April und Mitte Mai lockt die Obstbaumblüte besonders viele Besucher. // Carsten Rehder/dpa
Frühling im Wandel: Wenn der Mai schon im April kommt

Früher als gewohnt erblüht die Natur. Doch die Klimaveränderung bringt nicht nur frühe Blütenpracht, sondern auch Risiken für Obstbäume durch Nachtfrost.

 // Bamberg

Die Vegetation hat auf das warme Wetter vergangener Tage mit besonders frischem Grün und gutem Wuchs reagiert. In der Luft liegt ein Duft von blühenden Bäumen und Sträuchern. Viele Gartenfreunde befürchten jedoch, dass ihre Obstbäume durch Frost stark geschädigt werden können.

Frühe Blüte, hohes Risiko

Je früher der Frühling einsetzt, desto gefährdeter werden die Blüten durch Nachtfrost. So bringt der Klimawandel allgemein nicht mehr Obst, sondern oft weniger. Kirschpflaumen, Schlehen, Blutpflaumen und die ersten Süßkirschen stehen schon in voller Blüte. Hoffentlich werden die Schäden durch Nachtfrost regional nicht so schlimm wie im vergangenen Jahr.

Säulenobst als platzsparende Alternative

Da die Gärten immer begrenzter werden, sollte man es einmal mit kleinen Obstbaumformen versuchen. Sie nehmen einen geringen Platz ein und tragen schon nach wenigen Jahren. Besonders attraktiv geworden sind die Säulenäpfel, die eine sehr schmale Wuchsform aufweisen. Sie sind einer Laune der Natur zu verdanken.

Man kann die Säulenäpfel als fruchtende Raumteiler, Sichtschutzwände oder auch als Einzelexemplare setzen. Auch die Pflanzung in einem Kübel ist möglich. Hier muss der Säulenbaum aber etwa alle 3 Jahre umgetopft werden. Anfänglich erhält das Bäumchen als Halt einen Bambusstab, der aber später nicht mehr notwendig ist.

Einfacher Schnitt, reiche Ernte

Der Schnitt ist einfacher als bei jeder anderen Baumform. Im ersten Jahr sollte man überhaupt nicht daran schneiden. Es bilden sich von selber Seitentriebe, die etwa 20 Zentimeter lang sind. Durch ein Abschneiden von Trieben im oberen Bereich werden leider lauter Besen gebildet, welche zur Kopflastigkeit führen.

Richtig ist es, Konkurrenztriebe im Juli auszubrechen, da nur eine Achse verbleiben muss. Die Höhenreduzierung erfolgt auch durch ein Absetzen auf einen schwächeren Trieb. Zu viele Früchte sind unbedingt im Juni auszudünnen, damit die Blütenbildung für das nächste Jahr gesichert ist.

 

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