Erst an langen Tagen beginnt der Kopfsalat, zu blühen. Im Volksmund spricht man auch von "schießen".
Erst an langen Tagen beginnt der Kopfsalat, zu blühen. Im Volksmund spricht man auch von "schießen". // Jupp Schröder
Gartenwissen im Sommer: Blüte, Ernte und Pflege

Wie Licht, Schnitt und Sortenwahl das Wachstum im Garten beeinflussen – und warum der Sommer die beste Zeit für viele Pflegemaßnahmen ist.

 // Bamberg

Frische Vielfalt aus dem eigenen Garten

Freizeitgärtner haben das Privileg, Obst und Gemüse frisch und ohne chemische Zusätze zu ernten. Mit den richtigen Vorratsmethoden lässt sich die eigene Ernte sogar ganzjährig genießen. Wer auf pflanzliche Kost setzt, profitiert von einer gesunden Ernährung mit wenig Kalorien, aber vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, deren Wirkung noch nicht vollständig erforscht ist, tragen zur Gesundheit bei.

Wenn das Licht den Takt vorgibt

Die Länge des Tageslichts spielt eine entscheidende Rolle für die Blütenbildung vieler Pflanzen. So zählen Fuchsien und Rittersporn zu den sogenannten Langtagpflanzen – sie beginnen erst zu blühen, wenn die Tage etwa 14 Stunden Licht bieten. Auch bei Kopfsalat und Spinat zeigt sich dieser Effekt: Steigen die Tageslängen im Frühsommer, neigen sie dazu, in die Höhe zu schießen und frühzeitig Blüten zu bilden. Eine Ausnahme bilden spezielle Sommersorten, die gezielt für längere Tage gezüchtet wurden.

In tropischen Regionen, wo die Tageslänge das ganze Jahr über nahezu konstant bleibt, kommen viele dieser Pflanzenarten gar nicht zur Blüte – ihnen fehlt der Impuls durch wechselnde Lichtverhältnisse.

Ganz anders verhalten sich Kurztagpflanzen wie die Herbstchrysantheme: Sie benötigen lange Nächte, um ihre Blütenpracht zu entfalten, und zeigen sich daher erst im Spätsommer in voller Schönheit. Tagneutrale Pflanzen wiederum lassen sich von der Tageslänge nicht beeindrucken – sie blühen unabhängig von Lichtdauer und Jahreszeit.

Für viele Gemüsearten beginnt die eigentliche Saison erst nach der Sommersonnenwende, wenn die Tage wieder kürzer werden. Ein spannendes Zusammenspiel von Licht und Natur, das im Gartenjahr immer wieder neu fasziniert.

Gehölzschnitt im Sommer

Viele Gartenfreunde glauben, Gehölze dürften nur im Winter geschnitten werden. Doch ein Sommerschnitt ist oft schonender – besonders für empfindliche Arten wie Süßkirschen und Walnüsse. Während der Wachstumszeit können Bäume Schnittwunden besser verschließen und sich vor Krankheiten schützen. Auch die Ernte lässt sich durch gezielten Schnitt erleichtern. Wichtig: Immer auf brütende Vögel achten!

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