Ein Mann fährt in Passau mit dem Auto seine Frau und seine kleine Tochter an. Die Polizei nennt einen Sorgerechtsstreit als möglichen Hintergrund. Der Mann sitzt wegen versuchten Totschlags in U-Haft.
Das Motiv für die Fahrt eines Mannes in eine Menschengruppe in Passau lag nach bisherigen Erkenntnissen im familiären Bereich. Unter den fünf Verletzten sind die 40 Jahre alte Frau und die fünfjährige Tochter des Mannes. Die Frau war am Sonntag noch im Krankenhaus, die Tochter war nur leicht verletzt und wurde bereits entlassen. Wie die Polizei berichtete, könnte ein Streit um das Sorgerecht Hintergrund für die Fahrt des 48 Jahre alten Irakers gewesen sein. Der Mann sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Der Mann wie auch seine Frau und die Tochter leben laut Polizei im Raum Passau, jedoch dem Vernehmen nach getrennt. «Im Zusammenhang mit seiner Frau gab es in der Vergangenheit bereits Anlass für ein polizeiliches Tätigwerden», sagte ein Polizeisprecher.
Am Sonntag wurde gegen den Mann Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der Mann sei in eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden.
Keine Lebensgefahr für Frau - Tochter aus Klinik entlassen
Die Ehefrau wurde ebenso wie eine 39-Jährige mindestens bis Sonntag zunächst weiter im Krankenhaus behandelt, es bestand aber keine Lebensgefahr. Drei Leichtverletzte konnten das Krankenhaus laut Polizei hingegen rasch wieder verlassen, unter ihnen die fünfjährige Tochter des mutmaßlichen Täters.
Bei den beiden anderen Verletzten handelt es sich um eine 18 und eine 52 Jahre alte Frau. Dem Vernehmen nach erlitten sie unter anderem Schürfwunden und Prellungen. In welcher Beziehung die anderen Verletzten zu der Familie standen, konnte die Polizei nicht sagen.
Die Polizei war bereits kurz nach dem Vorfall davon ausgegangen, dass der Mann gezielt in die Personengruppe fuhr. Er war nach der Tat festgenommen und vernommen worden. Ob er sich zur Tat äußerte, ist nicht bekannt.
Die Kriminalpolizeiinspektion Passau übernahm zusammen mit der Staatsanwaltschaft Passau die Ermittlungen.
Der Mann war am Samstag gegen 15.30 Uhr mit seinem Wagen in einer Straße nahe dem Hauptbahnhof der Dreiflüssestadt in die Personengruppe auf dem Gehweg gefahren. Ein Vorgarten wurde beschädigt.
Passanten hatten die Polizei alarmiert. Alle Verletzten wurden zunächst mit Krankenwagen in die Klinik gebracht. Der Unfallort war abgesperrt. Am frühen Samstagabend wurde der Unfallwagen mit einem Kran abtransportiert - er hatte auch einen Vorgarten beschädigt. Die Beamten riefen Zeugen auf, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Passau zu melden.