0
Kriminalität
Frau verliert sechsstellige Geldsumme an Anlagenbetrüger
Polizei - Symbolbild
Die Kriminalpolizei ermittelt. (Symbolbild) // Peter Kneffel/dpa
von dpa
Marktoberdorf – Sie stößt auf Social Media auf eine Anzeige zu einer Chatgruppe. Nach ihrem Beitritt überweist sie 16 Mal Geld auf ausländische Konten. Doch statt den großen Gewinn einzufahren, verliert sie alles.
Artikel anhören

Eine 45-Jährige aus Schwaben hat Ersparnisse im sechsstelligen Bereich an Aktienbetrüger verloren. Sie überwies über mehrere Monate hinweg insgesamt 16 Mal Geld auf ausländische Konten, wie die Polizei mitteilte. Die 45-Jährige aus dem Landkreis Ostallgäu erfuhr demnach Anfang des Jahres über eine Anzeige auf einer Social-Media-Plattform von einer Chatgruppe, der sie später beitrat.

In der Gruppe habe es online Schulungen zu Aktien gegeben. Täglich seien vermeintliche Börseninformationen geteilt worden. Die vermeintlich von der Frau gekauften Aktien und ihre fiktiven Gewinne seien in einer angeblich sicheren App angezeigt worden, die es nicht im App-Store gebe, hieß es. Wie die 45-Jährige merkte, dass es sich um Betrug handelte, gab die Polizei nicht bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.

Polizei warnt vor Betrug

Allgemein seien solche Chatgruppen nach dem Schneeballprinzip aufgebaut. An der Spitze stehe ein vermeintlicher Aktionär. Er gebe vor, selbst hohe Gewinne erzielt zu haben und sein Wissen gratis teilen zu wollen, da er für die Investoren unter sich ebenfalls eigene Boni erhalte. Zudem versprechen die Betrüger laut Polizei den Gruppenmitgliedern hohe Gewinne, wenn sie es in das sogenannte Kernteam schaffen. Das sei allerdings nur zu erreichen, indem die Gruppenmitglieder hohe Geldsummen auf meist ausländische Konten überweisen.

Seriöse Anlageanbieter dagegen sind den Angaben nach dazu verpflichtet, Risiken ihrer Anlageprodukte ausdrücklich zu benennen. Nach der Anlageberatung müssen Inhalte und Ergebnisse in einem Protokoll festgehalten werden. 

Wer sich vor Betrügern schützen möchte, sollte laut Polizei auf keinen Fall Geldanlagen über Werbeanzeigen auf unseriösen Internetseiten abschließen und sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden lassen. Verträge sollten auch nie unter Druck abgeschlossen werden. Zudem können lizenzierte Unternehmen innerhalb der Europäischen Union in der Unternehmensdatenbank nachgeprüft werden.

Inhalt teilen