Die Landtags-Grünen üben Kritik am von der Staatsregierung angestoßenen Stellenmoratorium auch für die bayerischen Schulen. In Zeiten eines eklatanten Lehrkräftemangels sei es genau das falsche Signal, den Druck auf die Lehrer damit weiter zu erhöhen, sagte die bildungspolitische Sprecherin Gabriele Triebel der Deutschen Presse-Agentur.
Zudem sei es fatal für den Versuch, junge Menschen für den Lehrberuf zu begeistern. «Wir brauchen dringend eine bessere personelle und strukturelle Ausstattung sowohl der Förderschulen als auch der Regelschulen», forderte sie.
Für das Jahr 2026 wird es, so hat es das Kabinett vor einigen Monaten und der Landtag Anfang April beschlossen, ein generelles Stellenmoratorium geben. Das bedeute, «dass für das Haushaltsjahr 2026 und damit zum Schuljahr 2026/2027 keine zusätzlichen staatlichen Stellen geschaffen werden können», bestätigte das Kultusministerium in einer Antwort auf eine Landtags-Anfrage der Grünen.
Das kommende Schuljahr sei aber von dem Stellenmoratorium nicht betroffen. Und bestehende Planstellen, die etwa wegen Ruhestandseintritten frei würden, könnten auch in Zukunft mit neuen Lehrkräften nachbesetzt werden, hieß es.
Grüne warnen vor Folgen auch für Förderschulen
Triebel nannte das Stellenmoratorium fatal, gerade für Förderschulen. «Denn zugleich klagen Schulen, insbesondere Förderschulen, über dramatischen Personalmangel.» In manchen Regionen führe dies schon dazu, dass Kinder mit Behinderung möglicherweise Regelschulen besuchen müssten.
«Ziel muss es sein, dass der Besuch einer Regelschule durch gute personelle Ausstattung für so viele Kinder wie möglich zum Normalfall wird – mit der richtigen Unterstützung», argumentierte sie. «Gleichzeitig müssen Förderschulen als verlässliche Anlaufstellen für die Kinder erhalten bleiben, für die eine inklusive Beschulung im aktuellen System schlicht nicht möglich ist.» Jahrelange Versäumnisse würden nun auf dem Rücken der schwächsten unserer Gesellschaft – Kindern mit Behinderung – ausgetragen, klagte sie.